Diese Seite soll Ihnen helfen Ihre Trauer besser zu verarbeiten

Es folgt eine Abschrift des Buches von:

Prof. Dr. rer. nat. Werner Schiebeler

Der Einfluss der Trauer auf Verstorbene

Abdruck mit freundlicher Genehmigung durch: Psychowissenschaftliche Grenzgebiete. Ausgesuchte Ver�ffentlichungen aus verschiedenen Bereichen psychowissenschaftlicher Forschung. Herausgeber: Rolf Linnemann (Dipl.-Ing.)  Steinweg 3b - 32108 Bad Salzuflen  Telefon: 05222 - 6558 www.menetekel.de
Dieses Buch hat über 50 Seiten und Sie sollten es sich in aller Ruhe bis zur letzten Zeile durchlesen. Prof. Schiebeler berichtet sehr viel eigene Erlebnisse und dadurch bekommen Sie die Erkenntnis warum es möglich ist mit Verstorbenen Kontakt aufzunehmen. 

Zur Person:

Werner Schiebeler, Diplomphysiker, Prof. Dr. rer. nat., geboren 1923 in Bremen. Studium der Physik in Göttingen und 1955 Promotion mit einer Arbeit am Max-Planck-Institut für Strömungsforschung in Göttingen. Von 1955-1965 Tätigkeit in der Elektroindustrie bei der Firma Standard-Elektrik-Lorenz AG in Pforzheim, davon sieben Jahre als Leiter einer Entwicklungsabteilung für elektronische Fernschreibtechnik. Ab 1965 Dozent für Physik und Elektronik an der damaligen Staatlichen Ingenieurschule in Ravensburg, der heutigen Fachhochschule Ravensburg-Weingarten. 1971 Ernennung zum Professor und 1983 der Eintritt in den Ruhestand. Neben den naturwissenschaftlich-technischen Lehrfächern vertrat er seit 1969 in regelmäßigen Sondervorlesungen an der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten auch das Lehrgebiet Parapsychologie und Parapsychophysik und setzt dies auch in den kommenden Jahren fort.

Der Autor veröffentlichte zahlreiche Zeitschriftenartikel, sowie Broschüren und vier Bücher über die verschiedensten parapsychologischen Themen. Daneben erschienen über das Institut für den wissenschaftlichen Film in Göttingen von ihm zwei Filme über Paranormale Heilmethoden auf den Philippinen". Hierfür erhielt er 1974 von der Associazone Italiana Scientifica di Metapsichica den Ernesto Bozzano-Preis" und 1988 den 1. Schweizer Preis" von der Schweizerischen Stiftung für Parapsychologie. Prof. Dr. Werner Schiebeler verstarb am 12. Januar 2006.

 

Vorwort des Herausgebers

 

Menschen, die keinerlei Wissen über das Leben nach dem Tod haben, leiden beim Ableben eines geliebten Angehörigen besonders schwer. Aber auch die verstorbenen Seelen leiden durch die übertriebene Trauer ihrer Hinterbliebenen, die sie lange an die Erdsphäre bindet. Die Glaubensaussagen der Kirche, besonders aber ihre unzeitgemäßen Antworten helfen kaum und enttäuschen. Leider hat es im Laufe der Glaubensgeschichte immer wieder Situationen gegeben, in denen die Kirche sich sachlichen Gesprächen über nachtodliche Themen verweigerte. Themen, die die Menschen wirklich bewegen! Die Auseinandersetzungen zwischen den Theologen interessieren wenig. Die Hinterbliebenen haben andere Fragen. Fragen nach einem möglichen Fortleben und das Wesen der Persönlichkeit, der Seele, beschäftigen diese Menschen noch lange Zeit nach dem Übergang ihres geliebten Angehörigen. Die alten Bilder von Himmel und Hölle, die schrecklichen Drohungen mit ewiger Verdammnis stossen auf Unverständnis und Ablehnung. Wie enorm wichtig eine nachtodliche Seelsorge ist, zeigen die medialen Übermittlungen von Verstorbenen. Auf diesem Gebiet wäre kirchliche Forschung angesagt! - Doch wo sind die Forscher?

 

Bad Salzuflen, im Juli 2000

Inhaltsverzeichnis

 

1. Der Sinn der Trauer 2

2. Das Wesen des Todes 3

3. Erkenntnisse aus der Parapsychologie 4

4. Frühes Wissen 5

5. Mediale Mitteilungen 6

6. Trauer beeinflusst das Sterben 7

7. Gebete verzögern das Sterben 9

8. Kinder holen ihre Mutter aus dem Jenseits zurück 10

9. Der Selbstmord einer trauernden Mutter 12

10. Die Verzweiflung eines Vaters 14

11. Der verstorbene Sohn tröstet seine Mutter 17

12. Der verstorbene Mann erscheint seiner Frau 18

13. Der verunglückte Sohn umarmt seine Mutter 20

14. Tod beim Untergang der Titanic 21

15. Die Trauer als Fessel im Jenseits 25

16. Die Not der Hinterbliebenen zieht einen Verstorbenen zurück 25

17. Eine verstorbene Mutter sorgt für ihre zurückgelassenen Kinder 27

18. Ein Ermordeter spürt Gedanken des Mitgefühls 28

19. Verstorbene trösten den auf der Erde zurückgebliebenen Ehemann 33

20. Der verstorbene Ehemann spürt den Schmerz seiner Frau 35

21. Ratschläge für Trauernde 36

22. Eine Mutter kann den verstorbenen Sohn nicht loslassen 38

23. Folgerungen für Hinterbliebene 47

24. Das hilfreiche Wirken einer Ärztin 48

25. Literaturangaben 50

 

1. Der Sinn der Trauer

 

 

Trauer ist die seelische Antwort auf einen erlittenen Verlust, z. B. eines Gegenstandes oder eines Menschen. Trauer ist eine Gemütsbewegung wie Freude, Angst, Wut usw. Wie alle Gemütsbewegungen dient auch die Trauer der Lebensbewältigung, in diesem Falle dem Ziel, in der durch den Verlust veränderten Welt wieder einigermaßen normal leben zu können. Sie ist also ein Heilungsprozeß, der allerdings eine Narbe hinterlassen kann.

 

Die Trauer f�ngt oft, besonders wenn es sich um den Tod eines geliebten Menschen handelt, mit einem Schock an. Man kann das, was geschehen ist, nicht annehmen, will es unterbewu�t oder bewu�t nicht wahrhaben. Erst allm�hlich pa�t sich der Trauernde der neuen Wirklichkeit an. Er wird schlie�lich dankbar f�r das, was er hatte, auch wenn es unwiederbringlich verloren ist. Wenn er sich auf diese Weise neu in das Leben eingef�gt hat, ist die Trauer erfolgreich beendet. Diese Betrachtungsweise ist rein irdisch auf den Trauernden und seine Belange bezogen, ist reine Psychologie.

 

 

Aber welche Auswirkungen hat die Trauer auf einen verstorbenen Menschen, um den getrauert wird?

 

 

Kann man ihn au�erhalb jeder Betrachtung lassen?

 

 

Trauer ist ja wie jede Gem�tsbewegung eine besondere Form der Informationsverarbeitung im menschlichen Gehirn, besteht also letztenendes aus einer Aneinanderreihung von Gedanken. Und diese k�nnen ausstrahlen, k�nnen andere Wesenheiten, irdische und nichtirdische, beeinflussen.

 

2. Das Wesen des Todes

 

Die heutigen Wissenschaften, insbesondere die Naturwissenschaften, haben in den letzten Jahrzehnten sehr bedeutsame Erkenntnisse �ber unsere Umwelt und unseren menschlichen K�rper geliefert. Aber alle herk�mmlichen Wissenschaften enden bislang beim oder am Tode des Menschen. Geburt und Tod werden als Beginn und Ende einer menschlichen Existenz angesehen. Die Menschen wissen aber im allgemeinen nicht, warum sie diese Strecke zwischen den angeblichen Endpunkten durchlaufen. Die Geburt wird dabei meist als freudiges Ereignis angesehen, der Tod dagegen als unbarmherziger Vernichter. Vor ihm f�rchten sich die Menschen, wenn sie ihn auf sich zukommen sehen. Der Tod bedr�ckt sie aber auch, wenn er nahe Familienangeh�rige oder gute Freunde betrifft. Viele Menschen geben sich dann ganz dem Schmerz hin, d. h. sie bemitleiden den Verstorbenen und vor allem sich selbst. Manche verzweifeln sogar am eigenen Leben, halten ihr Dasein f�r sinnlos und versuchen sich umzubringen.

 

Besonders tritt so etwas in Erscheinung, wenn M�tter einzige Kinder oder Ehegatten den vertrauten Partner verlieren. Die Trauer �ber den Verlust und die Sehnsucht nach dem fortgegangenen geliebten Menschen ist dann grenzenlos. Tag und Nacht k�nnen sich die Gedanken eines solchen Trauernden in uns�glichem Schmerz auf den Verstorbenen richten und ihn zur�ckw�nschen. Sie machen sich aber dabei keine Gedanken, welche R�ckwirkungen m�glicherweise auf den Verstorbenen entstehen. Sie sind der Meinung, der ist ja tot, der sp�rt nichts mehr.

 

Aber bedeutet der Begriff "tot", da� der Verstorbene �berhaupt nicht mehr vorhanden ist, da� sein geistiges Leben unwiderruflich erloschen ist, und da� er nichts mehr von dem sp�rt, was auf dieser Erde geschieht? - Diese Auffassung teilen heutzutage vielfach sogar Theologen. Ein evangelischer Pfarrer meiner fr�heren Gemeinde sagte mir einmal bei einer Diskussion �ber dieses Thema:

 

"Der Tod ist f�r mich ein schreckliches Ereignis. Er ist f�r mich die v�llige Vernichtung der menschlichen Existenz durch Gott."

 

Ich antwortete ihm damals:

 

"Der Tod ist f�r mich �berhaupt kein schreckliches Ereignis. Er ist f�r mich die Beendigung eines Lebensabschnittes und der Beginn eines neuen, das Hin�bergehen in eine andere Welt und das Betrautwerden mit neuen Aufgaben. Der Tod ist vergleichbar mit dem Abschlu� einer irdischen Schulausbildung und dem Verlassen des Elternhauses und dem �bertritt in das Berufsleben. Auch das ist mit einer gewissen Trennung von dem bisherigen Lebenskreis verbunden, aber es ist keine Katastrophe."

 

 

3. Erkenntnisse aus der Parapsychologie

 

 

Was aber berechtigte mich zu einer solchen Aussage?

 

Es sind die Forschungsergebnisse einer verh�ltnism��ig jungen Wissenschaft, die wir heute Parapsychologie nennen. Sie befa�t sich mit Vorg�ngen, die am oder im lebenden Menschen oder in seiner Umgebung stattfinden und auf eine noch unbekannte Weise mit dem menschlichen Geist oder mit dem Ph�nomen, das wir "Leben" nennen, zusammenh�ngen. Dabei sind diese Vorg�nge derart, da� sie sich nicht in die herk�mmliche Psychologie oder Physiologie oder Physik einordnen lassen. Man bezeichnet diese Vorg�nge daher als paranormal, nach dem griechischen Wort par� = neben, daneben, dar�ber hinaus. Diese Wissenschaft greift �ber die bestehenden Naturwissenschaften hinaus, versucht sie zu erweitern. In der Parapsychologie wird unter anderem auch die Frage nach der Herkunft und dem Ziel des menschlichen Lebens untersucht und eine Antwort darauf gegeben, ob der Tod wirklich das Ende des menschlichen Lebens ist.

 

Die Parapsychologie hat im Verlauf von etwa 140 Jahren eine F�lle von Indizien- und Erfahrungsbeweisen f�r das pers�nliche �berleben des Todes geliefert (6; 10; 11). Sie hat gezeigt, da� der immer wieder nachgesprochene Satz: "Von den Verstorbenen ist noch keiner wieder zur�ckgekommen", in strenger Auslegung einfach falsch ist. Die Forschungsergebnisse der Parapsychologie zeigen, da� eine unmittelbare Nachrichtenverbindung zu Verstorbenen unter bestimmten Bedingungen m�glich ist (12), ja, da� manchmal ein Verstorbener f�r kurze Zeit auf dieser Erden wieder sichtbar, f�hlbar, fotografierbar und ansprechbar in Erscheinung treten kann (10; 11). Derartige Vorg�nge haben sich in der Zeit zwischen 1850 und 1950 zehntausende von Malen ereignet. Bei dem d�nischen Materialisationsmedium Einer Nielsen (1889 -1951) geschah das im Verlauf von 50 Jahren etwa 17.000 mal.

 

Diese Tatsachen sind wegen ihrer Au�ergew�hnlichkeit und ihrer weitreichenden geistigen Folgen auf unser jetziges und m�glicherweise zuk�nftiges Leben von vielen Menschen, die meist nur oberfl�chlich davon erfahren haben, auf das heftigste bestritten und bek�mpft worden. So etwas darf einfach nicht wahr sein. Die weitverbreitete Auffassung, da� das Leben mit dem Tod beendet ist und weder Gott noch Christus als sein Sohn als jenseitige geistige Wesen tats�chlich vorhanden sind, hat sich erst in der Neuzeit durch die sogenannte Aufkl�rung im 18ten Jahrhundert durchgesetzt. Erst damals haben Nichtfachleute, n�mlich Philosophen und Politiker, v�llig falsche Schl�sse aus den Erfolgen der voranschreitenden Naturwissenschaften gezogen und das Gedankengeb�ude des Materialismus und Atheismus geschaffen. Vorher war es allgemeines Wissensgut, da� nach dem materiellen Tode des Menschen etwas von ihm fortbesteht, das man die Seele des Menschen nannte, etwas, was f�r uns zwar unsichtbar, aber aus andersartiger Substanz eines anderen Daseinsbereiches menschen�hnlich gestaltet ist, und in dem die Pers�nlichkeit fortbesteht.

 

Die folgenden Berichte gehen davon aus, da� sich beim Tode des Menschen gem�� den Forschungsergebnissen der Parapsychologie ein sogenannter feinstofflicher Leib oder Astralleib von seinem irdischen materiellen K�rper trennt, in einen anderen, jenseitigen Daseinsbereich �bertritt und dort sein Leben fortsetzt. Au�erdem ist ein Nachrichtenaustausch zwischen dem diesseitigen und dem jenseitigen Daseinsbereich unter bestimmten Voraussetzungen m�glich, der uns Schilderungen �ber die Erlebnisse und Gef�hle von Verstorbenen Auskunft geben kann (13). Die Berichte werden zeigen, da� sehr starke Gedanken von Menschen dieser Erde Verstorbene erreichen k�nnen und sie entweder froh oder tieftraurig stimmen und sie dann auch in ihrer weiteren Fortentwicklung f�rdern oder hemmen.

 

 

 

4. Fr�hes Wissen

 

 

Das Wissen um diese Tatsache war in fr�heren Zeiten auch einzelnen Menschen bekannt und fand seinen dichterischen Niederschlag in dem M�rchen "Das Tr�nenkr�glein". Seine Ausdrucksweise erscheint uns heute zwar sehr gef�hlsbetont und seine Sprache nicht mehr zeitgem��, aber der geschilderte Sachverhalt k�nnte sich tats�chlich so oder so �hnlich abgespielt haben oder heute noch abspielen.

 

Das M�rchen lautet:

 

"Es war einmal eine Mutter und ein Kind, und die Mutter hatte das Kind, ihr einziges, lieb von ganzem Herzen und konnte ohne das Kind nicht leben und nicht sein. Aber da sandte der Herr eine gro�e Krankheit. Die w�tete unter den Kindern und erfa�te auch jenes Kind, da� es auf sein Lager sank und zu Tode erkrankte. Drei Tage und drei N�chte wachte, weinte und betete die Mutter bei ihrem geliebten Kinde, aber es starb. Da erfa�te die Mutter, die nun allein war auf der ganzen Gotteserde, ein gewaltiger und namenloser Schmerz, und sie a� und trank nicht, weinte wieder drei Tage lang und drei N�chte lang ohne Aufh�ren und rief nach ihrem Kinde.

 

Wie sie nun so voll tiefen Leides in der dritten Nacht sa�, an der Stelle, wo ihr Kind gestorben war, tr�nenm�de und schmerzensmatt bis zur Ohnmacht, da ging leise die T�r auf, und die Mutter schrak zusammen, denn vor ihr stand ihr gestorbenes Kind. Das war ein seliges Engelein geworden und l�chelte s�� wie die Unschuld und sch�n wie in Verkl�rung. Es trug aber in seinen H�nden ein Kr�glein, das war schier �bervoll. Und das Kind sprach: 'O lieb M�tterlein, weine nicht mehr um mich! Siehe, in diesem Kr�glein sind deine Tr�nen, die du um mich vergossen hast; der Engel der Trauer hat sie in dieses Gef�� gesammelt. Wenn du nur noch eine Tr�ne um mich weinst, so wird das Kr�glein �berflie�en, und ich werde dann keine Ruhe haben im Grabe und keine Seligkeit im Himmel. Darum, o lieb M�tterlein, weine nicht mehr um dein Kind, denn dein Kind ist wohl aufgehoben, ist gl�cklich, und Engel sind seine Gespielen.' Damit verschwand das tote Kind, und die Mutter weinte hinfort keine Tr�ne mehr, um des Kindes Grabesruhe und Himmelsfrieden nicht zu st�ren." -

 

 

5. Mediale Mitteilungen

 

Die Annahme, da� sich die in dem M�rchen geschilderte Begebenheit tats�chlich einmal so �hnlich abgespielt haben k�nnte, gr�ndet auf Mitteilungen Verstorbener, die entweder selbst durch die starke Trauer ihrer zur�ckgelassenen Angeh�rigen festgehalten wurden oder aber die als Geistwesen in der jenseitigen Welt entsprechende Beobachtungen an anderen Verstorbenen machen konnten. Dazu m�ge ein erster Bericht dienen, den eine Wesenheit, die angab 1925 in Schottland verstorben und in der jenseitigen Welt zum Lehrer f�r uns Menschen ausgebildet worden zu sein und sich uns Menschen gegen�ber Josef nannte 1965 durch den Mund des Z�richer Mediums Beatrice Brunner (1910-1983) an seine Zuh�rer durchgab. Er lautet (20, S. 263):

 

"So bringe ich euch ein Bild von meinem Erleben und meiner Aufgabe in der geistigen Welt: Ich begegnete einer Seele, die sehr traurig und im Begriff war, in das Haus ihrer Lieben auf Erden zur�ckzukehren. Ich begleitete sie, und dort angekommen, fragte ich sie: 'Was willst du hier in diesem Haus?' Und sie antwortete: 'Siehst du nicht, da� man jeden Tag �ber mich weint und von mir spricht? Ich h�tte hier doch noch so vieles zu erledigen, und ich spreche so viel mit meinen Kindern und zu meinem Mann, doch sie h�ren mir nicht zu. Ich habe nur Gelegenheit, mich mit ihnen zu unterhalten, wenn sie schlafen, aber tags�ber befolgen sie meinen Rat doch nicht. Immer sind sie traurig und weinen mir nach. So bin ich nicht f�hig, dieses Haus ganz zu verlassen, denn mit jeder Tr�ne, die sie um mich vergie�en, ziehen sie mich wieder in ihr Haus zur�ck und binden mich um so fester daran. Was soll ich denn nur tun?'

 

Da riet ich ihr: 'Komm, begleite mich, du sollst nun dieses Haus nicht wieder betreten.' Die Seele wollte mir aber nicht gehorchen und zeigte mir die viele Arbeit und Not im Hause. Doch ich sprach ihr zu: 'Du kannst auf andere Weise mit deinen Lieben verbunden sein. Begleite mich einmal!'

 

Sie folgte mir, und ich konnte sie durch himmlische G�rten f�hren, wobei ich versuchte, ihr alle die verschiedenen Blumen und die Herrlichkeit, die daselbst zu erleben waren, mit gro�er Geduld zu erkl�ren. Dar�ber hatte sie ihr irdisches Haus etwas vergessen, doch bald f�hlte sie sich wieder von ihren Lieben angezogen. So sprach ich auf sie ein: 'Kehre nicht zur�ck! Bringe alle deine Liebe, die du noch f�r deine Hinterlassenen empfindest, allen Geschwistern in der geistigen Welt entgegen. Betreue sie mit der gleichen Liebe, die du noch f�r deinen Mann und deine Kinder empfindest.'

 

Damit f�hrte ich sie zu jenen Seelen, die noch nicht in den Heilsplan Gottes eingereiht waren, die teils noch m��ig und teils auch traurig einhergingen. Und so gehorchte sie mir und �berbrachte vielen dieser ungl�cklichen Seelen die Liebe, die in ihr war. Nachdem sie diese Aufgabe erf�llt hatte, begleitete ich sie in ihr irdisches Haus zur�ck. Nun konnte sie diesem gr��eren Segen und gr��ere Kraft �bermitteln, und so hatten auch ihre Lieben den Weg in ihrer Welt wiedergefunden.

 

Denn indem diese Mutterseele ihre Liebe anderen Seelen zuwendete, trugen Engel Gottes, die sie beobachtet hatten, durch die G�te Gottes diese Liebe zugleich auch in ihr Haus zu ihren Lieben. Welch gro�es Gl�ck war es f�r diese Seele, als sie dieses sah! Nun hatte sie den Schmerz der Trennung ganz abgelegt, und sie lebt nun gl�cklich auf in der geistigen Welt in ihren Aufgaben, die ihr zugewiesen wurden."

 

 

6. Trauer beeinflu�t das Sterben

 

Durch sehr schnell einsetzende und �berm��ige Trauer kann sogar der Vorgang der Sterbens beeinflu�t werden. Der folgende Fall ereignete sich bei dem Grazer Medium Maria Silbert, die von 1866 bis 1936 lebte. Unter Leitung eines jenseitigen Wesens, eines sogenannten Kontrollgeistes, der sich Nell nannte, ereigneten sich durch sie und in ihrer N�he mehr als 25 Jahre lang eine Vielzahl paranormaler und sehr beeindruckender Geschehnisse. Eine Vielzahl von Verstorbenen bekundete sich durch ihren Mund.

 

In bezug auf den Kontrollgeist und Verursacher der meisten Erscheinungen konnte man durch Nachforschung in Erfahrung bringen, da� es sich um den im 17ten Jahrhundert auf dieser Erde gelebt habenden Franziskanerm�nch und sp�teren General dieses Ordensnamens Vincentius Coronelli handelte. Er gab als Motiv f�r sein jahrelanges und aufsehenerregendes Handeln an:

 

"Ich habe die Allmacht gebeten, in einer Zeit, in der die Welt im tiefsten Materialismus liegt, wiederzukommen, um Beweise von einem Jenseits zu geben. Tage steigen herauf, die eure Kraft vonn�ten haben. Arbeitet in meinem Sinn. Was ich vor Jahrhunderten gelehrt und nicht vollenden konnte, das vollendet ihr."

 

Um Frau Silbert scharte sich ein Kreis von Menschen, der regelm��ig zusammenkam. Ein Berichterstatter, der Ingenieur Rudolf Sekanek, schreibt (16, S. 76):

 

"Herr W., ein hoher Eisenbahnbeamter und treuer Anh�nger, war das einzige Kind seiner Eltern. Man erf�llte ihm jeden Wunsch. Abg�ttisch wurde er geliebt, besonders von seiner alten Mutter. Sie lebten in sch�nster Harmonie, es gab keine Meinungsverschiedenheiten. Nur im Falle Silbert konnte sie ihren Sohn nicht verstehen. Sie sah in diesen Erscheinungen des Teufels Hand im Spiel und war durch ihren Sohn nicht zu �berreden, auch nur einer einzigen Sitzung beizuwohnen. Herr W. bat Nell, er m�ge sie doch ein einziges Mal hierherf�hren. Nell versicherte, da� die Mutter zur rechten Zeit kommen und auch daran glauben w�rde.

 

W. kam nun l�ngere Zeit nicht zu den Sitzungen, wie man annahm seiner Mutter wegen. Er war aber schwer erkrankt, und bald darauf erfuhr man durch die Zeitung von seinem Tod. Gleich begann er sich in den Sitzungen zu melden, und all sein Bitten galt nur, seiner Mutter zu helfen, die durch seinen Tod geradezu untr�stlich sei, so da� er f�r sie das Schlimmste bef�rchtete.

 

Frau Silbert kannte seine Mutter gar nicht und auch sonst niemand in unserem Kreis. Eine 60j�hrige Dame besuchte Frau Silbert immer, wenn sie auf dem St.-Peter-Friedhof das Grab eines Freundes aufsuchte, um sich bei ihr ein wenig auszurasten und ein wenig zu plaudern. Eines Tages kam sie wieder und bat, eine bekannte Dame, die sie auf dem Friedhof traf und die drau�en auf der Stiege wartete, hereinzubringen. - Frau Silbert willigte ein. Die Dame wurde hereingeholt und war in tiefer Trauer. Begr��ungen wurden gewechselt, jedoch keine Namen genannt und nur belanglose Gespr�che gef�hrt. Nach einer Weile begann es im Tisch ganz leise zu klopfen. Doch Frau Silbert tat, als ob sie nichts geh�rt h�tte und erhob ihre Stimme, um das Klopfen zu �bert�nen. Es half nichts, auch die Klopft�ne wurden lauter. Frau Silbert blickte zur fremden Dame, was diese wohl sagen w�rde, aber es schien, als h�tte sie nichts gemerkt, denn sie sa� still und blickte zu Boden. Ihr Gesicht war mit einem schwarzen Schleier bedeckt.

 

Das Klopfen wurde immer lauter, und die Regelm��igkeit zeigte das Kommen eines Diktates an. Jetzt konnte Frau Silbert der fremden Dame die Sache nicht l�nger verheimlichen. Das Diktat wurde beendet, das Klopfen war vorbei. Man trennte die Worte und entzifferte den Sinn. Frau Silbert sch�ttelte den Kopf. Die fremde Dame schien aber diesen Sinn zu verstehen und bat weiterzulesen: '... nicht ausf�hren, was Du heute zu tun beabsichtigst. Du w�rdest Deinen Zweck nicht erreichen und Dich nur weiter von meinem Weg entfernen und Deine Seele einen anderen Weg nehmen.'

 

Die Dame erhob sich hastig, rannte in eine Ecke des Zimmers und begann bitterlich zu weinen. Frau Silbert konnte sich nicht zurechtfinden, war ganz verwirrt und fand keine Erkl�rung zwischen dieser Botschaft und dieser Dame in Trauer. Nun drehte sich die Dame um, zog ihren Schleier vom Gesicht und sprach unter Tr�nen: 'Ich verstehe diese Botschaft sehr gut, sie betrifft mich allein. Ich bin die Mutter des verstorbenen W.'

Frau Silbert war sprachlos. Frau W. wurde ruhiger, setzte sich wieder, seufzte und erz�hlte: Der Tod ihres Sohnes hatte sie all ihres Lebensmutes beraubt. Ihr Leid war zu gro�, um es ertragen zu k�nnen. Die Zeit konnte nicht ihre Wunden heilen. Drei Monate nach seinem Tod f�hlte sie sich noch so gebrochen wie am Todestag selbst. Sie besuchte das Grab am Vormittag, am Nachmittag und betete um ihren Tod. In ihrem argen Schmerz verga� sie Haushalt und Gatten.

 

Als ihr Sohn den letzten Atemzug tat, fiel sie weinend auf die Knie und schrie wie rasend: 'Vergi� mich nicht, komm zur�ck, ich kann ohne dich nicht sein.' Nach diesem Befehl, der mit zitternder Willenskraft ge�u�ert war, kehrte Leben in den K�rper ihres Sohnes zur�ck, und er sprach zur Mutter: 'Warum rufst du meine Seele zur�ck, warum machst du die Freimachung so schwer, mi�g�nne mir nicht das Licht.' Dann sank er wieder zur�ck. Sie konnte die Worte nicht vergessen. Ihr Gram wurde immer gr��er.

 

W�hrend sie so erz�hlte, schaute sie oft unter den Tisch, da sie ber�hrt wurde, was sie aber nicht erschreckte. Nun fuhr sie fort: 'Ich hatte heute alles geordnet und mit meinem Leben abgeschlossen. Vormittags ging ich wieder zum Grab meines Sohnes. Heimgekommen setzte ich die Flasche mit Gift schon an die Lippen, wurde aber daran gehindert, weil die T�r von meinem Mann ge�ffnet wurde. Ich versteckte das Gift und lie� bei ihm gar keinen Verdacht aufkommen. Ich beschlo�, abends meinen Plan auszuf�hren. Als ich daheim nichts mehr zu tun hatte, verbrachte ich noch die letzte Zeit am Grabe. Am Friedhof begegnete ich zuf�llig meiner Bekannten, die sich antrug, mich nach Hause zu begleiten. Sie lie� mich vor Ihrem Haus warten und f�hrte mich dann hinein.

 

Ich kam hierher, ohne zu wissen und zu ahnen, wo ich mich befand. Ich konnte an nichts anderes denken als an den beabsichtigten Selbstmord. Jetzt erst wu�te ich, da� ich mich im Hause der Frau Silbert befand, wovon mein Sohn so viel erz�hlte. Ich bin aufrichtig genug zu sagen, da� ich die Ansicht meinem Sohn gegen�ber vertrat, da� Sie eine dunkle mysteri�se Frau seien, die mit Hilfe der b�sen M�chte die Leute f�r sich gewann.

 

Vergeben Sie mir bitte das Unrecht, das ich Ihnen und meinem Sohn antat. Der Zufall brachte mich in Ihr Haus, welches ich nie betreten wollte. Sie und mein Sohn und eine andere Macht noch haben mich abgehalten, Hand an mich zu legen. Wie konnte es kommen, da� eine Absicht, von welcher ich nie sprach und die ich nur in der Tiefe meiner Seele �ngstlich verbarg, mein Sohn erfahren konnte? Ich bitte Sie nochmals um Verzeihung.'

 

Wir waren tief ergriffen und empfanden gro�es Mitleid mit dieser armen Mutter, die durch ihren freiwilligen Tod mit ihrem Sohn vereint sein wollte. Wieder begann das Klopfen, und Frau W. fragte ihren Sohn, wo er sei und wo er war, als er ihren Kummer f�hlte, und ob er w��te, was geschehen w�re, wenn sie ihren Plan ausgef�hrt h�tte.

 

Frau Silbert kam in Trance, und der Sohn sprach einfach zu seiner Mutter Worte, die wie Balsam auf ihre wunde Seele fielen. Er sagte ihr, da� bei Begehung des Selbstmordes sie sich eines schweren Verbrechens schuldig gemacht h�tte und ihre Seele in finstere Regionen gekommen w�re, von seiner Seele weit entfernt. Sie h�tte f�r dieses Verbrechen zu s�hnen, denn niemand habe das Recht, sein Leben auch nur um eine Stunde zu verk�rzen, und w�rtlich sagte er: 'Warum weinst du um mich. Ich bin in lichten Sph�ren und bin gl�cklich, da� ich nichts mehr zu w�nschen habe. Oder willst du mich wieder in das Tr�nental zur�ckbringen, da� ihr Erde nennt und nur die H�lle ist?

 

Die Macht deiner Gedanken zog mich noch einmal zur�ck in meine Erdengestalt, und es war doppelt schwer f�r mich, mich selbst wieder davon zu befreien. Du hast mich lange gebunden gehalten. Erf�lle deine Pflicht auf Erden, und wenn die Stunde kommt, werde ich dich erwarten.'

 

Frau Silbert erwachte und sah eine ganz ver�nderte Frau vor sich. Aus ihren Augen blickte neuer Lebensmut, und sie schien mit neuer Tatkraft erf�llt zu sein. Mit Worten des Dankes nahm sie Abschied. Sp�ter kam sie mit ihrem Gatten, der Frau Silbert nicht genug danken konnte. Beide waren nun gl�cklich und �ber das Schicksal getr�stet, das ihnen anfangs hart und grausam schien. Sie wurden flei�ige Besucher und blieben mit ihrem Sohn in Verbindung."

 

 

7. Gebete verz�gern das Sterben

 

Auch in dem folgenden Beispiel, das von dem amerikanischen Arzt Dr. Moody in seinem Buch "Leben nach dem Tod" geschildert wird, nehmen die Gedanken und vor allem Gebete Einflu� auf den Sterbevorgang. Moody schreibt (7, S. 88):

 

"In einigen wenigen F�llen haben Betroffene die Ansicht vorgebracht, sie seien unabh�ngig von ihren eigenen W�nschen durch die Liebe und die Gebete anderer aus dem Tod zur�ckgeholt worden."

 

 

Zum Beispiel in folgendem Fall:

 

"W�hrend ihrer letzten Krankheit, die sich sehr lange hinzog, war ich bei meiner �lteren Tante und half bei ihrer Pflege. Alle in der Familie beteten daf�r, da� sie wieder gesund werden m�ge. Ihre Atmung setzte mehrmals aus, doch wurde sie immer wieder zur�ckgeholt. Eines Tages schlie�lich schlug sie die Augen auf und sagte zu mir: 'Joan, ich bin dr�ben gewesen, dr�ben im Jenseits. Es ist wundersch�n dort. Ich will gerne dortbleiben, aber solange ihr darum bittet, da� ich hier weiter mit euch lebe, kann ich es nicht. Eure Gebete halten mich hier fest. Bitte, betet nicht mehr.' Wir lie�en alle davon ab, und kurz danach starb sie."

 

 

Ein �hnliches Beispiel berichtet ein Arzt aus Utah/U.S.A. (8, S. 83):

 

"Ein f�nfj�hriger Junge, der an einem b�sartigen Hirntumor litt, lag bereits seit drei Wochen im Koma. In dieser Zeit waren seine Familienmitglieder fast ununterbrochen bei ihm. Sie standen an seinem Bett und beteten fast st�ndig f�r seine Genesung. Zwischendurch legten sie nur kurze Pausen ein, um zu essen und auszuruhen.

 

Am Ende der dritten Woche kam der Pastor ihrer Kirchengemeinde ins Krankenzimmer und erz�hlte eine ungew�hnliche Geschichte. In einem Traum hatte der kleine Junge zu ihm gesprochen: 'Es ist Zeit f�r mich zu sterben. Sie m�ssen meinen Eltern sagen, da� sie nicht mehr um mein Leben beten sollen. Ich mu� jetzt gehen.'

 

Nerv�s �berlegte der Pfarrer, wie er der Familie die Botschaft weitergeben k�nne. Immer noch, sagte er, wirke sie so stark auf ihn ein, da� er sie nicht ignorieren k�nne. 'Es ist, als wenn er geradewegs hier im Zimmer st�nde und mit mir von Angesicht zu Angesicht spr�che.'

 

Die Familienmitglieder akzeptierten der Traum des Geistlichen als eine Botschaft ihres Jungen. Sie beteten, sie streichelten seinen leblos wirkenden K�rper und sagten ihm, da� sie ihn vermissen w�rden, er aber nun sterben d�rfe.

 

Pl�tzlich erlangte der Junge das Bewu�tsein wieder. Er dankte seiner Familie daf�r, da� sie ihn gehen lie�, und teilte ihnen mit, da� er sehr bald sterben werde. Er starb am n�chsten Tag."

 

 

Vielleicht ist der wichtigste Aspekt dieses Ereignisses die erl�sende befreiende Wirkung der Vision. Die Familie konnte ihre Trauer mildern, weil sie wu�te, da� ihr Sohn bereit war zu sterben. Ihr Unwille, den Gang des Lebens und Gottes Willen hinzunehmen, wurde durch das mystische Ereignis verdr�ngt.

 

 

8. Kinder holen ihre Mutter aus dem Jenseits zur�ck

 

Bei dem folgenden Bericht hat man den Eindruck, als ob Kinder ihre sterbende Mutter mit Erfolg aus dem schon fast besiegelten Tode zur�ckgeholt haben. Der Bericht wurde 1911 von einem Autor namens Schrimpf ver�ffentlicht. Er lautet (15, S. 103):

 

"Voriges Jahr - das hei�t im Jahre 1910 - starb in Vorbruck eine 95j�hrige Frau namens Andr�, geborene Vallentin. Noch zwei Tage vor ihrem Tode verrichtete sie ihre ganzen h�uslichen Arbeiten, denn sie war noch sehr r�hrig und r�stig und erfreute sich einer vollkommen geistigen und k�rperlichen Frische. Trotzdem sah sie dem Tode mit Sehnsucht und Freude entgegen, und seit langen Jahren sprach sie ihren Verdru� dar�ber aus, da� sie noch immer hierbleiben m�sse. Wenn man sie dar�ber befragte, erz�hlte sie gerne die Ursache.

 

Sie war zweimal verheiratet. Als ihr erster Mann starb, z�hlte sie 28 Jahre und hatte zwei Kinder. Sie heiratete zum zweiten Mal. Dieser Ehe entsprossen vier Kinder. Alle sechs waren noch ziemlich klein, als sie auch den zweiten Mann verlor. Sie brachte sich und ihre Kinder damit durch, da� sie Brot und allerlei kleines Geb�ck backte. Sie hatte auf dem Markt einen kleinen Stand, wo man sie stets mit einem Strickstrumpf in der Hand sitzen sah.

 

So vergingen einige Jahre.

 

Eines Tages im Herbst regnete es den ganzen Tag in Str�men. Sie fror an ihrem Stand erb�rmlich, und als sie nach Hause kam, sch�ttelte sie das Fieber. Am n�chsten Tag konnte sie nicht mehr aufstehen. Eine b�se Lungenentz�ndung hatte sich entwickelt. Ihre zwei �ltesten mu�ten sich zum Stand setzen, und die vier Kleineren pflegten die kranke Mutter schlecht und recht, wie sie es eben verstanden. Hier und da sah wohl eine Nachbarin nach der Kranken, brachte ihr ein wenig Suppe usw., aber bei ihr sitzen bleiben und die Umschl�ge machen konnte keine, da die Nachbarsleute auch zumeist arm waren und selbst die H�nde voll zu tun hatten.

 

Den dritten Tag wurde ihr pl�tzlich schlecht. Die Kinder liefen um Hilfe, doch bis der Armenarzt kam, konnte er nunmehr den Tod der armen Frau Andr�� konstatieren. Am n�chsten Tag kam der Totenbeschauer und dann eine Frau, welche die Tote wusch und anzog. Als sie fort war, kletterten die kleineren vier Kinder auf das Bett der Mutter. Laut jammernd und weinend sch�ttelten und r�ttelten sie die Tote hin und her, sich �ber sie werfend und sie immer wieder rufend. Nachdem sie die Mutter etwa zehn Minuten auf diese Art bearbeitet hatten, hob ein schwerer Seufzer die Brust der Entschlafenen, dann noch einer - und sie hob m�hsam die Augenlider. Kaum hatten die Kinder dies bemerkt, als sie sich mit lautem Jubel von neuem auf sie warfen, sie in die H�he zerrten, und es dauerte keine f�nf Minuten, so hatten sie ihre Mutter wieder lebend und bei vollem Bewu�tsein.

 

Das ganze St�dtchen lief �ber das Wunder zusammen, man �berh�ufte die Wiedererstandene mit Lebensmitteln und Geld, und nach zwei bis drei Wochen sa� sie wieder munter und t�chtig hinter ihrem Stand.

 

So lebte sie nach diesem Vorfall noch 58 Jahre lang. Nie hatte sie mehr eine Krankheit heimgesucht. Alle ihre Kinder sind ihr im Tode vorangegangen, und sie war nicht imstande, nur eines von denen dem Tode abzuringen, die sie einmal von dort zur�ckgerufen hatten, von wo es angeblich keine Wiederkehr gibt. �ber 30 Stunden waren es gewesen, die sie als Tote verbracht hatte.

 

Sie erz�hlte dar�ber folgendes:

 

'Als mich pl�tzlich ein arges Unwohlsein �berkam, f�hlte ich, wie mir die Sinne schwanden. Dann f�hlte ich eine starke, schaukelnde Bewegung, als ob sich das Bett unter mir hob und senkte. Dann war es mir, als ob ich von irgendeiner H�he hinabst�rzte, tiefer und immer tiefer. Ein schreckliches Angstgef�hl und furchtbare Beklemmung war alles, was ich wu�te. Pl�tzlich schien es mir, als ob ich Boden unter den F��en bekommen h�tte, und ich stand auf einer Heide. Weit und breit war nur eine �de, steppenartige Gegend sichtbar. Vor mir ein holperiger, ausgetretener Fu�weg schien in diese Endlosigkeit hineinzuf�hren. Eine eigent�mliche D�mmerung vervollst�ndigte noch die Trostlosigkeit dieser Gegend. Es erschien alles wie an einem na�kalten Herbstabend, grau und unfreundlich.

 

Ich stand einen Augenblick ganz ratlos und unschl�ssig. Da erhellte sich pl�tzlich ein kleiner Teil des Firmamentes in der Gegend, wo der Weg hinf�hrte. Ein Lichtschein wurde heller und immer heller, gerade als ob die Sonne an einem recht nebeligen Morgen sich durch Dunst und Wolken k�mpft. - Ich wei� nicht, bin ich dem Lichtschein entgegengegangen oder kam er mir entgegen? - Pl�tzlich ist es um mich herum hellichter Tag geworden, und ich stand zu meiner gr��ten �berraschung unter einer Schar von Bekannten, die mich alle aufs herzlichste begr��ten! Es waren alle meine Lieben, die mir vorangegangen waren; meine Eltern, Geschwister, meine beiden Gatten - ein unendliches Gl�cksgef�hl hatte sich meiner bem�chtigt, eine nie gekannte Ruhe und Heiterkeit. Sie umringten mich jubelnd, und in ihrer Mitte schritt ich vorw�rts, einem unsichtbaren Ziele zu.

 

Da ersch�tterten mich pl�tzlich heftige St��e, ich wankte, man fing mich in den Armen auf, und bedauerlich h�rte ich einige bekannte Stimmen sagen: 'Also ist sie heute nur auf Besuch zu uns gekommen? Und bleibt noch nicht bei uns? - Wann kommt sie ganz zu uns?' - Dann schwanden mir die Sinne, ich versp�rte wieder die schaukelnde, fallende Bewegung; es schlugen verworrene Stimmen an mein Ohr. Man rief mich - m�hsam �ffnete ich die Augen, ich lag im Bett, meine Kinder schrien durcheinander: 'Sie lebt! Sie lebt wieder!'-

 

Ich war ja froh, da� ich meinen Kindern wiedergegeben wurde. Aber wenn ich allein war, �berkam mich stets eine unendliche Sehnsucht nach jener Gegend, gleichsam, als h�tte ich dort meine Heimat. Und in sp�teren Jahren erst recht, als mich ein Kind nach dem anderen verlie�. Und ich warte mit Ungeduld auf den Tag, da ich ihnen folgen darf. Leider l��t er so lange auf sich warten."

 

 

Wenn nun ein Aug im Tode bricht

 

Elisabeth Cl�ver

1842 - 1884

 

Wenn nun ein Aug im Tode bricht,

der Geist verl��t die H�lle,

ein Mensch h�lt da den andern nicht,

es ist des H�chsten Wille.

 

Da f�hlt man sich so arm und klein

und wei�, da� dieses Leben,

mag's noch so reich und gl�cklich sein,

kann keinen Frieden geben.

 

Da sieht man erst am Himmelsthron

da wohnt der sel'ge Frieden,

und ist ein Leben hier entfloh'n

ist dort ihm Heil beschieden.

 

Da nimmt es Gott zu sich hinauf

in seine Vaterarme,

da� es nach bitterm Lebenslauf

an Seiner Lieb erwarme.

 

 

9. Der Selbstmord einer trauernden Mutter

 

In dem folgenden Fall ist eine trauernde Mutter nicht durch ein g�tiges Geschick vor dem Selbstmord bewahrt geblieben. Sie hat ihn sofort nach dem Tode ihres Sohnes vollzogen. Die Begebenheit wird uns von Allan Kardec (1804-1869) geschildert. Er arbeitete ab 1856 mit dem franz�sischen Medium Madame Japhet (Pseudonym f�r C�lina Bequet) und anschlie�end mit einem Monsieur Roze als Medium zusammen. Mit diesem hatte er 1865 eine Sitzung, in welcher der verstorbene Sohn und seine Mutter sich ihm als Fragesteller F. gegen�ber mitteilen.

 

Kardec berichtet (4, S. 327):

 

"Im Monat M�rz 1865 hatte Herr C., Kaufmann in einem St�dtchen bei Paris, bei sich zu Hause seinen 21j�hrigen Sohn, der schwer krank war. Als dieser junge Mann f�hlte, da� es bei ihm ans Sterben gehe, rief er seine Mutter und hatte noch so viel Kraft, da� er sie umarmen konnte. Diese sprach unter heftigem Weinen zu ihm: 'Geh mein Sohn mir voran. Ich werde nicht s�umen, dir zu folgen!' Anschlie�end ging sie hinaus, wobei sie den Kopf in den H�nden verbarg.

 

Die, welche bei diesem herzzerrei�enden Auftritt zugegen waren, sahen die Worte der Frau C. als einen einfachen Ausbruch ihres Schmerzes an, welchen Zeit und Vernunft stillen mu�ten. Als indessen der Kranke verschieden war, suchte man sie im ganzen Hause und fand sie schlie�lich erh�ngt auf einem Speicher. Die Leichenbestattung der Mutter geschah zugleich mit der ihres Sohnes." -

 

 

Einige Tage nach dem Tod von Sohn und Mutter fand eine Sitzung mit dem Medium Roze statt, bei der sich der Sohn (A) und seine Mutter (M) medial bei Kardec (F) meldeten und mit ihm folgendes Gespr�ch f�hrten:

 

F: Haben Sie Kenntnis vom Tode Ihrer Mutter, die sich ums Leben gebracht hat, da sie der Verzweiflung erlag, in welche sie der Verlust von Ihnen gest�rzt hat?

 

A: Ja, und ohne den Kummer, den mir die Ausf�hrung ihres verh�ngnisvollen Entschlusses verursacht hat, w�rde ich vollkommen gl�cklich sein. Arme und vortreffliche Mutter! Sie hat die Pr�fung dieser f�r Augenblicke geschehenen Trennung nicht ertragen k�nnen und hat, um mit ihrem Sohne, den sie so sehr liebte, wieder vereint zu sein, einen Weg gew�hlt, welcher auf recht lange Zeit sie davon fernhalten mu�. So hat sie in unbestimmbarem Ma�e diese Wiedervereinigung verz�gert, welche sich so rasch vollzogen haben w�rde, wenn die Unterwerfung unter den Willen des Herrn ihre Seele erf�llt h�tte und wenn sie in reuiger Demut sich in die Pr�fung ergeben h�tte, welcher sie sich unterziehen sollte, und in die S�hne, welche sie l�utern sollte!

 

Betet, o betet f�r sie! Und vor allem ahmet ihr nicht nach, ihr M�tter, die ihr ger�hrt werdet durch den traurigen Bericht von ihrem Tode! Glaubet nicht, da� sie mehr als andere M�tter diesen Sohn liebte, der ihre Freude und ihr Stolz war! Nein, sie liebte nicht mehr, aber ihr fehlten Mut und Gottergebung. Ihr M�tter, die ihr auf mich h�rt, wenn ihr den Todeskampf eurer Kinder sehen werdet und wie sich ihre erloschenen Augen verschleiern, dann erinnert euch, da� ihr gleich Christus den Gipfel Golgathas besteigt, von dem ihr euch in die ewige Herrlichkeit erheben sollt!

 

Benjamin C.

 

 

Anschlie�end trat die Mutter (M) in das Medium ein, und es wurde mit ihr folgendes Gespr�ch gef�hrt:

 

M: Ich will meinen Sohn sehen! Habt ihr die Macht, ihn mir wiederzugeben? Die Grausamen! Sie haben ihn mitgenommen, um ihn einzuf�hren in das Licht und haben mich in der Nacht gelassen! Ich will ihn haben, er geh�rt mir! Gilt denn die Mutterliebe nichts? Was? Neun Monate getragen zu haben, gen�hrt mit meiner Milch, Fleisch vom eigenen Fleische, Blut vom eigenen Blute, gelenkt zu haben seine ersten Schritte, ihn gelehrt zu haben, den heiligen Gottesnamen und den s��en Mutternamen zu stammeln, daraus gemacht zu haben einen Mann voll T�tigkeit, Einsicht, Ehrbarkeit, Geradheit, Kindesliebe - und ihn zu verlieren zu der Zeit, wo er die Hoffnungen verwirklichte, die man auf ihn gesetzt hatte, wo eine gl�nzende Zukunft sich vor ihm auftat! Nein, Gott ist nicht gerecht! Er ist kein Gott der M�tter! Er versteht ihre Verzweiflung und ihren Schmerz nicht. Und wenn ich mir den Tod bereite, um mein Kind nicht zu verlassen, so raubt man es mir von neuem! Mein Sohn, mein Sohn, wo bist du?'

 

F: Arme Mutter, wir haben Mitleid mit Ihrem Schmerz. Aber Sie haben ein trauriges Mittel ergriffen, um mit Ihrem Sohn wieder vereinigt zu werden. Der Selbstmord ist in Gottes Augen ein Verbrechen, und Sie h�tten daran denken sollen, da� Gott jede Verletzung seiner Gesetze bestraft. Des Anblicks Ihres Kindes beraubt zu sein, das ist Ihre Bestrafung.'

 

M: Nein, ich glaubte, Gott sei besser als die Menschen. Ich glaubte nicht an seine H�lle, sondern an die ewige Wiedervereinigung der Seelen, die einander geliebt haben, wie wir einander liebten. Ich habe mich get�uscht. Er ist kein gerechter und guter Gott, weil er die Ma�losigkeit meines Schmerzes und meiner Liebe nicht verstanden hat. Oh, wer wird mir meinen Sohn wiedergeben? Habe ich ihn denn f�r immer verloren? Erbarmen, Erbarmen mein Gott!'

 

F: 'Lassen Sie sehen, beschwichtigen Sie Ihre Verzweiflung! Bedenken Sie, wenn es ein Mittel f�r Sie gibt, Ihr Kind wiederzusehen, so liegt das nicht in einer Gottesl�sterung, wie Sie sie �ben. Statt sich Gott geneigt zu machen, ziehen Sie sich eine gr��ere Strenge herbei.'

 

M: 'Man hat mir gesagt, da� ich ihn nicht wiedersehen w�rde. Ich hab's verstanden: Ins Paradies haben sie ihn gef�hrt. Und ich, ich bin also in der H�lle? Der H�lle der M�tter? Sie besteht, nur zu sehr sehe ich es.'

 

F: 'Ihr Sohn ist gar nicht unwiederbringlich verloren, glauben Sie mir's! Sie werden ihn gewi� wiedersehen. Aber Sie m�ssen es erst verdienen durch Ihre Unterwerfung unter den Willen Gottes, w�hrend Sie durch Ihre Emp�rung diesen Zeitpunkt in unbestimmbarer Weise verz�gern k�nnen. H�ren Sie auf mich! Gott ist unendlich gut, aber er ist unendlich gerecht. Er straft nie ohne Ursache, und wenn er Ihnen auf Erden gro�en Schmerz auferlegt hat, so geschah es, weil Sie das verdient hatten.

 

Der Tod Ihres Sohnes war eine Pr�fung f�r Ihre Ergebung.

 

Ungl�cklicherweise sind Sie zu Ihren Lebzeiten da unterlegen, und siehe da, nach Ihrem Tode unterliegen Sie da von neuem. Wie soll nach Ihrem Wunsch und Wollen Gott seine sich auflehnenden Kinder belohnen? Aber unerbittlich ist er nicht. Er nimmt immer die Reue des Schuldigen an. H�tten Sie ohne Murren mit Demut vielmehr die Pr�fung hingenommen, die er Ihnen in dieser auf kurze Zeit geschehenden Trennung zusandte und h�tten geduldig gewartet, bis es ihm gefiel, Sie von der Erde wegzunehmen, bei Ihrem Eintritt in die Welt, in der Sie jetzt sind, h�tten Sie dann Ihren Sohn sofort wiedergesehen, der Sie bewillkommnet und Ihnen die Arme entgegengestreckt h�tte. Sie w�rden die Freude gehabt haben, ihn nach dieser Zeit der Abwesenheit als einen von Gl�ck Strahlenden zu sehen. Was Sie getan haben und was Sie noch tun in diesem Augenblick, setzt zwischen Sie und ihn eine Schranke.

 

Glauben Sie ja nicht, da� er in den Tiefen des Raumes verloren sei! Nein, er ist Ihnen n�her, als Sie glauben. Aber ein undurchdringlicher Schleier entzieht ihn Ihrem Blicke. Er sieht Sie, er liebt Sie allezeit, und er seufzt �ber die traurige Lage, in welche Sie Ihr Mangel an Gottvertrauen versetzt hat. Er ruft mit allen seinen W�nschen den begl�ckenden Zeitpunkt herbei, wo es ihm verg�nnt sein wird, sich Ihnen zu zeigen. Von Ihnen allein h�ngt es ab, diesen Zeitpunkt zu beschleunigen oder zu verz�gern. Bitten Sie Gott und sprechen Sie mit mir: "Mein Gott, verzeihe mir, da� ich an Deiner Gerechtigkeit und G�te gezweifelt habe! Wenn Du mich gestraft hast, so erkenne ich, da� ich es verdient habe. Nimm gn�dig meine Reue und meine Unterwerfung unter Deinen heiligen Willen an!'

 

M: Welch einen Hoffnungsstrahl haben Sie in meiner Seele jetzt aufleuchten lassen! Das ist ein Blitz hinein in die Nacht, die mich umgibt. Haben Sie Dank! Ich werde beten. Gott befohlen!

 

C.

 

 

10. Die Verzweiflung eines Vaters

 

Der folgende Bericht stammt von einem englischen Medium Grace Cooke (gest. 1979). Ihre Medialit�t trat erstmals in Erscheinung, als sie zw�lf Jahre alt war. Ihre F�higkeit des Hellsehens, Hellh�rens und zur Tieftrance hielt �ber 60 Jahre lang an. Sie kam mit einer Vielzahl von Jenseitigen in Verbindung und wurde von ihnen oft um Hilfe gebeten. Ein solches Erlebnis schildert sie mit folgenden Worten (9, S. 12):

 

"Ein Elternpaar hatte seinen einzigen Sohn verloren, einen Jungen von 14 Jahren, Bruder eines M�dchens von 17. Alle waren einander zugetan und gl�cklich. Die jungen Menschen waren vielversprechende Sch�ler und geh�rten zu den Besten ihrer Klassen. Eines Tages wurde der Junge ernstlich krank. Trotzdem alles Erdenkliche f�r ihn getan wurde, ging es immer mehr bergab, und er starb.

 

Die Familie war untr�stlich. Religi�s wie sie waren, glaubten sie an ein Leben nach dem Tode. Doch als sich dieser Schicksalsschlag ereignete, wurde ihr Glaube einer bitteren Pr�fung unterzogen. Des Vaters eigene Worte, als er mir schrieb, waren: 'Ich suchte und betete und rief inbr�nstig meinen Sch�pfer an, doch der Himmel blieb verschlossen. Meine Gebete wurden nicht erh�rt, nur der Schrei meines eigenen Herzens kam zu mir zur�ck.'

 

Nach Monaten der schlimmsten geistigen und seelischen Verfassung wurde er durch ein inneres Gef�hl in einen Gottesdienst gef�hrt. Er sa� auf der hintersten Bank der Kirche - ein gebrochener Mann. Ich war die Referentin bei dieser speziellen Veranstaltung und bemerkte ein geistiges Licht um diesen Mann, der damals noch ein Fremder f�r mich war. Dann aber zeigte mir mein Zweites Gesicht (gemeint ist ihre Hellsichtigkeit) die geistige Gestalt des J�nglings, der nahe bei seinem Vater stand. Eine telepathische Verbindung entstand zwischen dem J�ngling und mir, doch weiter geschah bei dieser ersten Begegnung nichts.

 

Als der Gottesdienst zu Ende war, erkundigte ich mich nach dem Mann in der letzten Bankreihe und merkte mir seinen Namen. Auf der Heimfahrt �berdachte ich einige Begebenheiten, als ich pl�tzlich eine unbekannte Stimme fl�stern h�rte: 'Bitte schreibe meinem Vater.' In Gedanken antwortete ich: 'An wen soll ich schreiben?' Die Antwort kam augenblicklich, und ich erhielt den Namen des Mannes in der Kirche. Es wurde sp�t an jenem Abend, und m�de wie ich war, wischte ich die Angelegenheit beiseite. Am n�chsten Tag war sie vergessen.

 

Ein wenig zu meinem �rgernis, denn ich war mit h�uslichen Angelegenheiten �berlastet, erschien er mir erneut und sagte wiederum: 'Bitte schreibe meinem Vater. Sage ihm, da� ich lebe und oft bei ihm zu Hause bin. Bitte schreibe sogleich, denn es ist dringend.' Sein Flehen war so stark und so ergreifend, da� ich mich gezwungen sah, mich hinzusetzen, Papier und Feder zur Hand zu nehmen und zu schreiben.

 

Seine Worte durchfluteten mich. Dies war der Brief eines Sohnes, der seinem geliebten Vater schrieb, von dem er so lange getrennt war. Nun bewies der Sohn seine Identit�t klar und eindeutig. Er beschrieb viele Einzelheiten, seine Kindheit, seine Habseligkeiten, seine Uhr, wie auch den schon lang verstorbenen Gro�vater, den er auf der anderen Seite des Schleiers getroffen hatte, und von dem diese Uhr ein Geschenk war. Er erz�hlte auch von Schwester und Mutter und erinnerte an h�usliche Einzelheiten, welche seit seinem Tod passiert waren, und bei welchen er in seinem Geistk�rper tats�chlich anwesend war. Es war in jeder Hinsicht ein Brief der Wiedervereinigung, mit dem der Sohn den Abgrund jener langen Trennung �berbr�ckte, w�hrend welcher der 'Himmel verschlossen' schien und keine Antwort auf den Notruf des Vaters gekommen war.

 

Aus des Vaters Antwortbrief an mich ging hervor, da� ihre Herzen im Begriff waren zu verh�rten. In ihrem Kummer hatten sich die Eltern gegen das Schicksal aufgelehnt, als es dem Jungen im letzten Augenblick gelungen war, die Schranke zu durchbrechen. Seine Nachricht hatte ihnen nicht nur Trost, sondern auch eine Offenbarung gebracht. Die Beschreibung des Landes, in welches er gegangen war, hatte den Eltern eine Flut geistiger Erkenntnisse vermittelt. Seither war er f�r sie nicht mehr 'tot', sondern wie neu geboren, und ein tiefes, segensreiches Gl�ck wurde ihnen allen zuteil. Es schien beinahe so, als w�re er von ihnen weggenommen worden, um als Tr�ster zu ihnen zur�ckzukehren. Sein Kommen bedeutete f�r sie eine geistige Einweihung, eine Offenbarung von etwas, was ewig ist in des Menschen Seele.

 

Jahrelanges Predigen und Belehren k�nnte diese Art der Erleuchtung niemals bringen. Sie kommt als Resultat einer tiefgr�ndenden Erfahrung, die das Wirken einer allm�chtigen und allweisen Liebe aufzeigt, die sich um jede individuelle Seele k�mmert. Sagt Jesus nicht: 'Zwei Sperlinge verkauft man f�r einen Pfennig, und dennoch f�llt keiner vom Dach, ohne da� es euer Vater w��te. Sogar die Haare auf eurem Haupt sind gez�hlt.'

 

Ich entsinne mich einer Frau, die zu mir gekommen war, nachdem sie ihren Mann verloren hatte. Ihr Schmerz und ihre Trauer waren mitleiderregend, denn sie machte sich Vorw�rfe, da� sie ihn w�hrend ihres gemeinsamen Lebens vernachl�ssigt hatte. Sie dachte st�ndig an verschiedene Episoden w�hrend seiner letzten Krankheit und konnte es weder glauben noch annehmen, da� die Zeit f�r ihren Mann gekommen war, eine erweiterte T�tigkeit in einer gl�cklicheren Lebenssph�re anzutreten.

 

W�hrend unserer ersten Zusammenkunft war sie untr�stlich, und wenig konnte ich tun, so dicht war sie in Schmerz und Selbstmitleid eingeh�llt. Ich sagte ihr, da� ihre Gem�tsverfassung jeglichen Trost von seiten ihres Mannes verunm�glichen und die subtilen Schwingungen, welche ein Teil der geistigen Welt seien, k�nnten ihre Dunkelheit nicht durchdringen. Schmerz und Selbstmitleid, die f�r gew�hnlich bei einem Tod so �berhandnehmen, st�rzen nicht nur die Trauernden in Verzweiflung, sondern vereiteln jeden Versuch einer Ann�herung aus den jenseitigen Sph�ren, wo ihre Lieben gl�cklich und ges�nder sind, als je zuvor.

 

Als ich diese Dinge der ungl�cklichen Witwe erkl�rte, wurde sie allm�hlich ruhiger, und der Nebel um sie begann sich aufzul�sen.

 

Dann sah ich nahe bei ihr die geistige Gestalt ihres Mannes.

 

Langsam �berzeugte er sie durch meine Vermittlung von seiner Existenz, durch seine Art des Redens, seiner Gedanken und Geb�rden, indem er ihr viele Einzelheiten aus ihrem gemeinsamen Leben in Erinnerung rief. So bewies er ihr seine Identit�t, und allm�hlich glaubte sie, da� er noch immer lebe, und war sehr getr�stet. Seine Beweise sind zu pers�nlich, um hier wiedergegeben zu werden, doch schrieb sie mir: 'Heute nacht tr�umte ich von meinem Mann. Er nahm meine Hand und dr�ckte sie. Ich f�hlte es ganz deutlich, ehe ich erwachte. Das war ein au�erordentlich tr�stlicher Traum, er pre�te meine Hand so warm und liebevoll. Ein anderes Mal schlief ich ein, w�hrend ich einen Brief schrieb, und tr�umte von ihm. Er sagte, er h�tte mir sechs Botschaften gesandt, von denen ich aber nur zwei erhielt.'

 

Sp�ter schrieb sie mir: 'Ich hatte wieder das Gl�ck, mehrere Male von meinem Mann zu tr�umen, und jedesmal sah ich ihn ganz deutlich. Ich sehne mich jetzt mehr denn je nach einer neuen Gelegenheit, ihm vermehrte Sympathie und Liebe zu zeigen.'

 

Der Kontakt zwischen den Lebenden und den Toten wird, so glaube ich, zuerst auf einer h�heren Ebene vorbereitet. Ferner bin ich davon �berzeugt, da� in der geistigen Welt eine exakt genau arbeitende Organisation besteht, mit deren Hilfe in Sympathie verbundene Freunde auf beiden Seiten des Schleiers miteinander in Verbindung gebracht werden k�nnen. Das will besagen, da� im Jenseits Wesen vorhanden sind, die f�r diesen speziellen Dienst bereitstehen, um Freunde, die der Tod getrennt hat, zusammenzubringen, wenn die Bereitschaft hierf�r existiert und sie die M�glichkeit zu einer solchen Kommunikation anerkennen. Dann kann die Verbindung durch die Kenntnisse dieser Helfer hergestellt werden. Es handelt sich hierbei um die Geistigen Gesetze des 'In-Einklang-Bringens', die von Uneingeweihten nicht voll verstanden und gew�rdigt werden. Es ist nicht so, da� hier Geister zitiert werden. Vielmehr suchen sie uns, wenn dies zum Wohl aller beitr�gt, und sie geben sich unendliche M�he, die Kluft zu �berbr�cken.

 

Diejenigen, die uns vorangegangen sind, kommen von den Reichen des Lichtes zu uns zur�ck, weil sie uns lieben.

 

Es mu� aber zugleich gesagt sein, da� es andere Geister gibt, die von dieser Welt in einem Zustand der Finsternis, der Schwere und ohne Liebe weggegangen sind, weil ihre Herzen in Selbstsucht, Habsucht und Begierden verstrickt waren. Diese k�nnen nicht in ein Reich von Harmonie und Sch�nheit eingehen. Trotzdem finden sie Verst�ndnis und Freundlichkeit, sobald sie Hilfe suchen.

 

Diejenigen hingegen, die auf Erden einfach lebten und ihre Mitmenschen liebten, werden in einer Welt von gro�er Sch�nheit bald Gef�hrten finden. Sodann werden sie mit Wesen gr��erer geistiger Macht und Erleuchtung in Kontakt gebracht, die sie �ber die neuen Wege des Lebens belehren.

 

Ich habe diese Beispiele aus vielen Tausenden von F�llen ausgesucht. Alle waren trauernde Hinterbliebene, die von der geistigen Welt her aufgesucht wurden, um Beweise zu erhalten, da� ihre Lieben nach dem Tode weiterleben. Mein eigenes Wirken dauert nunmehr 60 Jahre, doch ich arbeite nicht allein. Mein innig geliebter geistiger F�hrer, der unter dem Pseudonym 'White Eagle' bekannt ist, hilft mir und leitet mich. In sehr vielen F�llen hat er nicht nur praktische Beweise �ber das Leben nach dem Tode gebracht, sondern zeigte auch au�erordentliche Kenntnisse, wie jene in der geistigen Welt zu finden sind, die durch den Tod von ihren Freunden getrennt wurden und mit ihnen wieder zusammengebracht werden k�nnen."

 

 

11. Der verstorbene Sohn tr�stet seine Mutter

 

 

In dem folgenden Beispiel kommt ein verstorbener Sohn mit seiner untr�stlichen Mutter ohne Vermittlung eines Mediums in direkte Verbindung und kann ihr dadurch aus ihrem gro�en Kummer heraushelfen. Die betroffene Frau W. hat mir ihren Fall mit eigenen Worten im Januar 1987 folgenderma�en beschrieben:

 

"Am 13. Juli 1985 starb mein Sohn Markus an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Ich erfuhr es am Telefon durch die Mutter seines Freundes, mit dessen Motorrad der Unfall geschah. Es war furchtbar! Ich durfte ihn nicht mehr sehen, weil seine Kopfverletzungen zu schwer waren.

 

Am Tage der Beerdigung wollte ich alleine ins Leichenhaus. Ich wollte Abschied nehmen von ihm. Alle hatten Angst, da� ich zusammenbrechen w�rde, deshalb ging meine �lteste Tochter Christine mit. Als ich am Sarge stand, war ich auf einmal ganz ruhig. Es war, als ob mein Sohn neben mir stand und mich beruhigte. Er streichelte mich und sagte immer wieder: 'Sei doch ruhig, Mutterle, rege dich nicht auf!' Er war ganz nahe bei mir. Ich sp�rte seine Gegenwart. Ich war so ruhig, wie die ganzen Tage zuvor nicht. Meine Tochter war ganz erstaunt dar�ber und erz�hlte es zu Hause meinen Angeh�rigen. Ich mu� dazu sagen, da� ich die Stimme von Markus nicht laut h�rte, sondern nur ahnte und irgendwie sp�rte, da� er mit mir sprach.

 

Es kamen furchtbare Tage und Wochen.

 

Trotz allem hatte ich immer das Gef�hl, als ob mein Sohn ganz nahe bei mir war. Ich 'sp�rte' einfach seine Gegenwart. Ein paarmal war ich v�llig verzweifelt. Dann kam es vor, da� mich pl�tzlich Freunde von ihm besuchten. Wir sprachen dann �ber Markus, �ber die Streiche, die sie zusammen gemacht hatten. Danach wurde ich wieder ruhiger. Es kam mir dabei immer so vor, als ob Markus sie geschickt h�tte. Ich machte mich selbst ganz kaputt, weil ich ununterbrochen Schuldgef�hle hatte. Jedes b�se Wort und jede kleine Meinungsverschiedenheit, die es wahrscheinlich bei jedem heranwachsenden Jungen ab und zu gibt, waren f�r mich auf einmal ein Drama. Ich suchte immer nach Fehlern, die ich meiner Ansicht nach gemacht hatte. Ich glaubte, ich h�tte noch viel mehr f�r ihn tun sollen. Alle aus meiner Umgebung sagten zwar, da� ich mich nur selber kaputtmache, und noch dazu ohne Grund, denn wir hatten immer ein sehr gutes Verh�ltnis zueinander.

 

Dann ereignete sich ein Vorfall, den ich niemals vergessen werde.

 

Es war ein dreiviertel Jahr nach seinem Tod. Ich war an dem Tag wieder total am Boden. Ich lief in der Wohnung umher und weinte und sprach laut vor mich hin. Immer wieder machte ich mir Vorw�rfe, da� ich manchmal vielleicht nicht gerecht zu ihm gewesen sei oder da� ich ihm noch mehr h�tte geben m�ssen. Auf jeden Fall war ich mal wieder v�llig verzweifelt. Ich ging dann ins Bad und fing an, die Waschbecken zu putzen. Dabei redete und weinte ich laut vor mich hin. Auf einmal, es war, wie wenn er ganz nahe bei mir st�nde, fiel er mir laut und sehr �rgerlich ins Wort. Er sagte: 'Jetzt h�r endlich mal auf damit. Glaubst du, da� ich dir nach einem dreiviertel Jahr nicht schon l�ngst alles verziehen h�tte? Es wird alles gut.'

 

Dann war er still.

 

Ich stand da wie gel�hmt und starrte in den Spiegel. Ich wei� noch genau, da� die Stimme in oder neben meinem K�rper auf der linken Seite sprach. Auf jeden Fall ganz nahe, fast so, als wenn er in meiner linken K�rperh�lfte gesprochen h�tte.

 

Ich war ganz ruhig geworden. Mir wurde auf einmal bewu�t, da� er noch genauso traurig und �rgerlich wird wie zu Lebzeiten, wenn ich um ihn weinte und mir Vorw�rfe machte, die �berhaupt nicht gerechtfertigt waren. Als er noch lebte, wollte ich ja auch nur sein Bestes. Ich denke immer daran, wenn ich wieder anfange zu trauern und hoffe, da� er jetzt mit mir zufrieden ist. Ich werde ihn trotzdem nie vergessen."

 

12. Der verstorbene Mann erscheint seiner Frau

 

Auch das folgende Beispiel wurde mir von der Betroffenen, in diesem Fall einer Witwe, pers�nlich erz�hlt. Am 23. September 1990 rief mich eine Frau Gertrud Reisch aus Bogen bei Straubing an und berichtete mir zun�chst telefonisch und sp�ter auch schriftlich ihre Erlebnisse und schrieb dazu:

 

"Hier mein Erlebnis. So wahr ich lebe, es hat sich so zugetragen. Sie d�rfen sogar meinen Namen angeben, wenn Sie dar�ber schreiben. Ich bin viel ruhiger geworden, seit ich mit Ihnen gesprochen habe (sie hat mich in Weingarten aufgesucht). Und ich w�rde doch noch so vieles von Ihnen h�ren wollen. Es ist schade, da� ich so weit von Weingarten entfernt wohne."

 

 

Folgendes hat sich zugetragen:

 

Am 1. Juni 1990 starb der Ehemann von Frau Reisch im Alter von 65 Jahren an einer Lungenembolie als Sp�tfolge einer Kriegsverletzung. Herr Reisch war schon mehrere Jahre wegen seiner Kriegsbesch�digung arbeitsunf�hig gewesen und war von seiner Frau aufopfernd gepflegt worden. Er war ihr ganzer Lebensinhalt gewesen. Kinder hatte das Ehepaar nicht. Daher war der Schmerz und die Einsamkeit von Frau Reisch riesengro�. Sie konnte sich mit seinem Tod nicht abfinden. Ihr regelm��iger Gang war zum Friedhof.

 

Als sie Ende Juli wieder einmal weinend vom Friedhof nach Hause ging, trieb es sie mit gro�er Kraft in ein Spielwarengesch�ft, in dem sie vorher noch nie gewesen war, und von dem sie annahm, da� es nur Geschenkartikel f�hre. Tats�chlich wurden dort aber auch Zeitschriften angeboten. Frau Reisch wurde innerlich gedr�ngt, an die Zeitschriftenauslage zu gehen und dort eine einzige Zeitschrift zu kaufen: "Die Astro-Woche". Frau Reisch kannte diese Zeitschrift �berhaupt nicht und hatte sich vorher nie f�r Astrologie interessiert.

 

Zu Hause angekommen setzte sie sich an den Tisch und schlug die Zeitschrift auf. Ihr Blick fiel auf eine gro�e �berschrift: "Trauer belastet Tote". Dazu mu� ich sagen, da� auch mir die Astro-Woche als Zeitschrift v�llig unbekannt ist und der Verfasser des nachfolgenden Artikels in gleicher Weise.

 

Der Aufsatz lautet:

 

Neueste Erkenntnisse aus der Jenseitsforschung zeigen:

 

Trauer belastet Tote

 

Prof. Schiebeler: Jeder Gedanke an sie wirkt wie ein Telefonanruf

 

F�r einen Verstorbenen k�nnen der Schmerz und die Verzweiflung seiner Angeh�rigen "jenseits" zur schweren Last werden. So das Ergebnis der Untersuchung des deutschen Psi-Forschers Prof. Dr. Werner Schiebeler aus Torkenweiler. In Botschaften aus dem Jenseits stie� er immer wieder auf dieselbe Klage: Eine tiefe, anhaltende Trauer von Hinterbliebenen behindere die Seele noch lange, nachdem sie ihren K�rper verlassen hat.

 

Und dann folgt eine l�ngere Abhandlung mit w�rtlichen Zitaten aus einer schon fr�her ver�ffentlichten Brosch�re, und alles ungemein geschickt zusammengestellt. Ich h�tte es selber auch nicht besser machen k�nnen. Unterzeichnet ist sie von einem Dr. Wilhelm John, der mir v�llig unbekannt ist. Nach dem Durchlesen dieses Aufsatzes berichtet Frau Reisch:

 

"Ich kann es nicht beschreiben, was in mir vorging, als ich diesen Artikel las. Ich bem�hte mich, weniger zu weinen. - Etwa 10 bis 14 Tage sp�ter, es war August, das Datum wei� ich nicht mehr, kommt mein Mann selbst zu mir.

 

Es war etwa 04.00 Uhr nachts. Ich h�re die T�re aufgehen, wache auf und denke, ich h�tte das getr�umt, denn ich wohne allein im Hause. In demselben Augenblick setzt sich jemand auf mein Bett, nimmt mich in die Arme, dr�ckt mich ganz fest und k��t mich, so, wie es mein Mann jeden Abend tat, bevor er ins Bett ging, als er noch lebte. Ich schreie auf. 'Liebling, du bist bei mir! - Aber nein, du bist ja tot.' - Im selben Augenblick sehe ich sein Gesicht, obwohl es dunkel war. Ich greife mit beiden H�nden nach ihm und fasse auch seine Wangen. Doch er weicht immer weiter von mir weg bis zum Fu�ende des Bettes. Ich sehe dabei, wie sich sein Fleisch vom Gesicht ziehen l��t, je mehr es sich von mir entfernt. Aber in meinen H�nden ist nichts. Pl�tzlich ist er fort, und ich sitze mit ausgestreckten Armen in meinem Bett. Er sprach kein Wort.

 

In dieser Nacht fand ich keinen Schlaf mehr. Ich konnte mich nicht beruhigen und weinte und fragte immer wieder meinen Mann: 'Warum hast du mich nicht mitgenommen?' Wir hatten es uns immer versprochen, wenn einer von uns stirbt, holt er den anderen bald nach, wenn es geht. Es war mir auch so, als ob er mich so fest dr�ckte, da� er mich gar nicht loslassen wollte und als ob er sehr traurig war. Aber das war nur so ein Gef�hl in mir. Gesagt hat er nichts."

 

 

Trotz dieses Erlebnisses und trotz des neu gewonnenen Wissens ist es Frau Reisch noch l�ngere Zeit sehr schwer gefallen, ihre Trauer zu �berwinden und ihren Mann loszulassen.

 

Im Leid darfst niemals du verzagen

 

Elisabeth Cl�ver

1844 - 1884

 

Im Leid darfst niemals du verzagen,

die Hand hilft allen Kummer tragen,

die dir die Pr�fungszeit gesandt

und oft das Leid in Freud gewandt.

 

Ja, wenn du stets im Gl�cke w�rst,

du wei�t nicht, wieviel du entbehrst, -

h�tt'st niemals Schmerzen du empfunden,

du kenntest nicht die sel'gen Stunden,

die uns das Leid, die Tr�bsal gibt,

erst da erkennt man, wer uns liebt.

Erst in des Lebens dunklen Tagen

wei� man von Freundeswert zu sagen.

 

Und oh, die Tr�ne kennst du nicht,

die aus umflortem Auge bricht,

die lindert unsers Herzens Qualen

und es erw�rmt wie Sonnenstrahlen?

 

Drum trag geduldig du dein Leid,

der liebe Gott kennt seine Zeit.

Er wei�, warum Er's dir gesandt,

warum dich schlug die Vaterhand.

 

Er wird auch, wann es Zeit Ihm scheint,

das Auge trocknen, welches weint;

und was dir Kummer schien zuvor,

ruft dann Ergebenheit hervor.

13. Der verungl�ckte Sohn umarmt seine Mutter

 

 

Der folgende Bericht wurde mir von einer Dame mitgeteilt, die ich seit vielen Jahren kenne. Sie hatte zusammen mit ihrem Mann drei S�hne, von denen der j�ngste bereits im Alter von sieben Monaten starb. Der �lteste Sohn wiederum kam am 5. April 1971 durch einen Unfall ums Leben. Die Dame schreibt:

 

"Wir waren mit unseren beiden S�hnen eine sehr gl�ckliche Familie. Alles lief wunschgem�� und harmonisch, bis eines Tages unser �ltester Sohn mit 20 Jahren in den Bergen durch ein abst�rzendes Schneebrett ums Leben kam. Mein ganzes Lebensbild war pl�tzlich zusammengebrochen. Da� unser Sohn nicht mehr weiterleben durfte, bereitete mir einen unsagbaren Schmerz. Ich wollte diese Tatsache nicht annehmen und konnte ihn nicht loslassen. In dieser Zeit meiner tiefen Trauer und Verzweiflung stand ich eines Tages, es war etwa zwei Monate nach dem Tode meines Sohnes, und ich war allein im Haus, vor dem Treppenaufgang in der Diele unseres Hauses. Da sah ich meinen verstorbenen Sohn die Treppe herunterkommen. Er umarmte mich und sagte: 'Mutti, ich bin so gl�cklich, ich bin ja so gl�cklich!' Dann sah ich ihn nicht mehr.

 

Mich erf�llte pl�tzlich ein wunderbarer Trost. Das war es ja gerade, was ich wollte, sein Gl�ck und sein Wohlergehen. Gleichzeitig kam mir der Gedanke, da� unser Sohn hier in seinem Leben vielleicht gar nicht gl�cklich geworden w�re, wie wir es uns gew�nscht und vorgestellt hatten. Ich fing nun an, ihn loszulassen und kam zu der �berzeugung, da� unser Schicksal von einer h�heren Macht gelenkt wird und das f�r uns Unbegreifliche wohl erst nach unserem eigenen Tod offenbar werden wird. Der schmerzende Stachel steckt noch in meinem Herzen, obwohl mein Sohn nun schon 24 Jahre tot ist, aber ich glaube, da� Menschen, die hier in Liebe verbunden waren, sich mit Gottes Hilfe wieder finden werden. Diese Hoffnung erf�llt mich mit Trost und Freude."

 

Auf meine Nachfrage sagte mir die Dame noch, da� sie die Umarmung ihres Sohnes k�rperlich empfunden habe, so nat�rlich wie die Umarmung eines lebenden Menschen. Das Verschwinden des Sohnes sei ganz pl�tzlich erfolgt. Er l�ste sich also nicht langsam auf.

 

 

14. Tod beim Untergang der Titanic

 

Der n�chste Bericht stammt von einem Mann, der bei einem Schiffsungl�ck ums Leben kam. Es handelt sich um den britischen Journalisten William T. Stead (1849-1912), der Mitarbeiter verschiedener englischer Zeitungen war und sich au�erdem sehr f�r Parapsychologie interessierte. Er schrieb einige B�cher �ber das Gebiet (z. B. "Aus der Alten in die Neue Welt") und war selbst medial veranlagt. In dem Buch "Der Tod, die Br�cke zu neuem Leben" (10) habe ich einen Bericht von ihm vorgetragen, in dem er schildert, wie er 1902 zu der paranormal entstandenen Photographie eines 1899 im Burenkrieg gefallenen Burenoffiziers Petrus Johannes Botha gekommen war.

 

Dieser Stead nahm als Reporter 1912 an der Jungfernfahrt des britischen Passagierdampfers "Titanic" teil, bei der auf der Reise nach Amerika das "Blaue Band" (eine Schiffstroph�e f�r die schnellste �berfahrt von Europa nach Nordamerika) errungen werden sollte. Infolge leichtsinniger Fahrweise kam es in der Nacht vom 14. zum 15. April im Nordatlantik zum Auffahren auf einen Eisberg. Dabei wurde das als unsinkbar geltende Schiff seitlich aufgeschlitzt und sank innerhalb einiger Stunden, wobei 1517 Menschen den Tod fanden. Darunter war auch William Stead.

 

Schon zwei Tage nach dem Ungl�ck konnte er durch das Medium Mrs. Wriedt in Detroit genaue Angaben �ber den Untergang machen. Noch ausf�hrlicher meldete er sich �ber seine paranormal veranlagte Tochter Estelle Stead. Medial schrieb sie den umfangreichen Bericht ihres Vaters nieder, dem die nachfolgenden Ausf�hrungen entnommen sind (18, S. 15 f):

 

"Zu Anfang werde ich euch berichten, wo ein Mensch sich nach dem irdischen Tode bei seiner Ankunft in der jenseitigen Welt befindet. Doch vorher m�chte ich noch einmal feststellen: Dieses Buch wird nur relativ wenige Menschen interessieren und noch weniger Menschen helfen. Diesen wenigen aber gilt all unser Bem�hen, und unser h�chster Lohn wird sein, ihnen ein St�ckchen weiter vorangeholfen zu haben.

 

Eines aber m�chte ich allen, die dieses B�chlein lesen werden, vor allem anderen besonders nachdr�cklich ans Herz legen - den Interessierten wie den Desinteressierten, den Gl�ubigen wie den Skeptikern: Verge�t nie, da� ihr noch auf Erden seid und euren irdischen Pflichten in jedem Fall vor allem anderen Aufmerksamkeit zu schenken habt. Das irdische Leben ist schnell vorbei. Jedes Werk, das ihr einmal begonnen habt, sollt ihr zu Ende f�hren - und es soll wohlgetan sein. Niemals darf man die Gegenwart vernachl�ssigen zugunsten einer Zukunft, die alle unsere W�nsche zu erf�llen verhei�t. Verrichte aus ganzem Herzen, was immer du auch gerade beginnst. Nur in einem stillen Winkel deines Herzens denke an das verhei�ungsvolle Morgen."

 

Stead �u�erte sich auch �ber die Schwierigkeiten bei der Durchgabe seiner ersten Botschaften. Er sp�rte den Kummer seiner Angeh�rigen, f�hlte sich durch ihre Trauer behindert und war froh, sich zun�chst bei fremden Menschen kundgeben zu k�nnen. Er sagt (18, S. 48):

 

"Ich kam, wie gesagt, sehr h�ufig und versuchte, auf verschiedenen Wegen meine Botschaften nach Hause zu senden. Teils gelang es mir, teils nicht. Man ist hier dr�ben f�r den Erfolg oder Mi�erfolg der Verst�ndigung mitverantwortlich. Es h�ngt sehr viel von der Arbeit der Jenseitigen ab. So oft ich Erfolg hatte, half ich auch anderen. Ging es mir fehl, bat ich selbst um Hilfe und erhielt sie, vor allem auch deshalb, weil ich schon auf Erden sehr viel Zeit dem Studium der Jenseitswissenschaft geopfert hatte.

 

Ich m�chte nun erz�hlen, wie ich meine ersten Botschaften durchbekam und woran ich feststellen konnte, da� ich erfolgreich war. Wir hatten alles Notwendige gelernt, das zum engeren Kontaktschlu� mit der Erde erforderlich war. Nat�rlich war ich allein dazu nicht in der Lage und hatte deshalb einen Helfer, den ich hier 'Beamten' nenne. Er begleitete mich bei meinem ersten Versuch. Wir begaben uns also zur Erde. In dem Zimmer, das wir aufsuchten, befanden sich noch zwei oder drei Leute, die sich erregt �ber das schreckliche Ungl�ck des Unterganges der 'Titanic' und die unwahrscheinlich anmutende Tatsache unterhielten, da� eine Anzahl Menschen gerettet worden war.

 

Dann hielten sie eine spiritistische Sitzung ab, und der Beamte zeigte mir, wie ich mich bemerkbar machen k�nne. Die dazu notwendige Macht ist der konzentrierte Gedanke. Ich mu�te also versuchen, mich in die Anwesenden 'hineinzudenken'. Ich stellte mich mir noch im Fleische befindlich vor, in der Mitte des Zimmers stehend, w�hrend ein starker Lichtstrahl auf mich f�llt. Dieses Bild mu�te ich in mir festhalten und mich intensiv darauf konzentrieren: Ich war da, und die irdischen Anwesenden hatten sich dessen bewu�t zu werden!

 

Anfangs gelang mir das selbstredend noch nicht, aber nach einigen vergeblichen Versuchen wurde mein eifriges Bem�hen vom Erfolg gekr�nt: Die sensitiven Sitzungsteilnehmer sahen mich tats�chlich! Vorerst allerdings nur mein Gesicht. Aber das lag an mir, da ich mir bei dem Bild, das ich imaginativ von mir erschuf, nur mein Gesicht geistig vor Augen hielt. Ich konzentrierte mich einfach auf das, was sie am ehesten von mir erkennen w�rden.

 

Auf die gleiche Weise sandte ich dann eine geistige Botschaft. Ich stellte mich neben das Medium und konzentrierte mich auf einen kurzen Satz, den ich wiederholt langsam und betont vor mich hin sprach. Das praktizierte ich unter st�ndiger intensiver Konzentration so lange, bis das Medium den Satz teilweise aussprach. Daran konnte ich also erkennen, da� ich endlich Erfolg hatte, und ich mu� bekennen, da� es mir relativ leicht fiel. Nun, ich kannte ja genau die Eigenarten der an der Sitzung beteiligten Menschen und die Bedingungen im S�anceraum. Viele jedoch, die kein so umfangreiches 'Fachwissen' von ihrem Erdenleben mitbrachten, konnten beim ersten Versuch keinerlei Eindruck bei den S�anceteilnehmern hinterlassen.

 

Bei dieser eben beschriebenen Sitzung war keiner meiner irdischen Familienangeh�rigen zugegen. Sie h�tten mir zu jener Zeit auch wahrscheinlich jede Verbindung unm�glich gemacht, da ich ihren Kummer um meinen pl�tzlichen Tod sehr stark mitf�hlte und deshalb nicht f�hig gewesen w�re, mich ganz objektiv auf die Verbindung zu konzentrieren. Hier war mir das m�glich - die ganze Atmosph�re war unpers�nlich, und nichts wirkte ablenkend. Es war sehr vorteilhaft f�r die weitere Entwicklung, da� dieser erste Versuch nur eine Probe darstellte, um zu zeigen, ob es mir gelingen w�rde, bei mir zu Hause durchzudringen."

 

Stead l��t sich nun noch weiter �ber die Kraft der Gedanken aus und berichtet:

 

"Bei ihrem Bem�hen, eine beweiskr�ftige Form der Verbindung zwischen Erde und Jenseits zu erreichen, haben die Menschen ihr Hauptaugenmerk immer auf die M�glichkeit der Wiederkehr bzw. Rematerialisation der verstorbenen Pers�nlichkeit gerichtet. Es f�llt ihnen zumeist sehr schwer, jede andere, noch so zwingende Beweise vermittelnde Methode der Manifestation jenseitiger Intelligenzen zu akzeptieren. Diese vorgefa�te Meinung l��t sie sehr h�ufig den hervorragenden Wert direkter Gedankenverbindung - die sehr viel pers�nlicher und von �u�eren Umst�nden unabh�ngiger ist, als andere Formen - verkennen oder gar geringsch�tzen. Diese spezifische Form der Jenseitsverbindung schaltet aber eine ganze Reihe wesentlicher Fehlerquellen von vornherein aus, wie zum Beispiel die Verf�rbung der Botschaft durch das Bewu�tsein eines fremden Mediums oder anderer Sitzungsteilnehmer mit all ihren geistigen Gegens�tzen und pers�nlichen Vorurteilen.

 

Die pers�nliche Gedankenvermittlung oder -�bertragung ist eine viel wirksamere, besonders unmittelbare und eindrucksvolle Art der Verbindung, als von der Mehrheit der gl�ubigen Spiritisten gemeinhin angenommen wird. Konzentrierst du dich auf den Geist irgendeiner abgeschiedenen Person, so entwickelst du eine lebendige aktive Kraft, die wie eine elektrische Schwingung den Raum durchst��t. Nie wird sie ihr Ziel verfehlen.

 

Richtest du deinen Gedankenstrahl an ein bestimmtes Wesen in der jenseitigen Welt, wird es sich unmittelbar dieser Kraft bewu�t und wird deine Gedanken aufnehmen.

 

Alle im Jenseits Lebenden sind ungleich viel sensitiver als die Erdenmenschen. Wird also ein zielgerichteter Gedanke an uns abgesandt, wirkt er wie ein tats�chlicher Telefonanruf, und wir sind praktisch immer in der Lage, mit der sendenden Person in Kontakt zu treten.

 

Befinden wir uns r�umlich in der N�he einer irdischen Person, sind wir f�hig, uns ihrem Zustand weitgehend anzupassen und sie dann mit unseren Gef�hlen und Gedanken zu beeindrucken. H�chst selten allerdings wird die betreffende Person unseren Einflu� als solchen erkennen, sondern vielmehr die auf sie einstr�menden Ideen und Vorstellungen als eigene Produktion oder vielleicht als Halluzinationen betrachten. Nichtsdestoweniger wird der Erkennende �berrascht sein von der F�lle an Informationen und geistigen Hilfen, die man auf diesem Wege empfangen kann. Das ist nun nicht nur auf diejenigen, die an die Realit�t dieser Beeinflussung aus dem Jenseits glauben, anwendbar.

 

Jeder, der einige Augenblicke ruhig sitzt und seine Gedanken zu einem lieben 'Verstorbenen' schweifen l��t, kann dessen Geist dadurch anziehen. Mag er sich dann seiner Anwesenheit bewu�t werden oder nicht, seine Gegenwart ist Tatsache.

 

W�ren sich die Erdenmenschen �ber die Wirkungen ihrer auf eine bestimmte jenseitige Person gerichteten Gedanken im klaren, w�rden sie diese weit mehr als bisher unter strenger Kontrolle halten. Es gibt sehr viele M�glichkeiten der Gedankenhaltung, und jeder einzelne Gedanke, gleich welcher Tendenz, wird hier genauestens registriert.

 

Viele dieser Gedanken �ben eine effektive Wirkung auf das betroffene jenseitige Wesen aus, aber, abgesehen davon, f�llt die Wirkung jedes Gedankens letztlich auf ihren Urheber selbst zur�ck.

 

Wenn ich hier behaupte, da� alle Gedanken registriert werden, d�rfte das f�r euch unverst�ndlich oder sogar unglaublich erscheinen. Ich m�chte deshalb die Bezeichnung 'alle Gedanken', die nicht ganz zutreffend ist, pr�ziser definieren. An Stelle 'alle Gedanken' m��te man richtiger sagen: 'alle bewu�ten Gedanken'. Darunter sind alle aktiven - positiven oder negativen - Gedanken, aber nicht die trivialen Gewohnheitsgedanken des Alltages zu verstehen. Die rein pers�nlichen Gedanken sind dabei, wie schon gesagt, solange bedeutungslos, als sie sich nicht zu einer behindernden und damit zerst�renden Breite auswachsen. Da es viele Menschen einfach f�r unm�glich halten, da� alle ihre bewu�ten oder 'direkten' Gedanken registriert werden und bei der angesprochenen Person oder Sache konkrete Wirkungen ausl�sen k�nnen, um schlie�lich auf den Ausl�senden selbst zur�ckzufallen, m�chte ich noch einmal mit Nachdruck feststellen: Glauben Sie mir, es ist eine Tatsache!

 

Ihr sp�rt doch selbst ganz deutlich den Einflu� der Ausstrahlung einer Person, die extrem ungl�cklicher oder gl�cklicher und zufrieden heiterer Stimmung ist. Diese Wirkung wird durch eine entsprechend der geistigen Verfassung verlangsamte oder erh�hte Schwingungskraft der betreffenden Pers�nlichkeit verursacht. Ihr empfindet also die besonders starken Str�me der Niedergeschlagenheit oder Freude. In sich sind die beiden genannten Extreme von gleich gro�er Str�mungs- oder Strahlkraft. Auf die Menschen aber, die ihrer Wirkung ausgesetzt werden, wirken sie individuell verschieden. Die Au�enstehenden selbst werden sich der R�ckwirkung ihrer Gedankenkr�fte auf ihr eigenes Ich meist nicht bewu�t. Trotzdem ist sie in jedem Falle mehr oder weniger stark vorhanden und bleibt dem Gem�t der Betreffenden noch lange nachher stark eingepr�gt.

 

Hier im Jenseits angelangt, m�ssen die ganzen 'seelischen Aufzeichnungen' noch einmal bewu�t von ihrem Tr�ger selbst erfa�t und einzeln durchgearbeitet werden. Kein Richter in Robe und Per�cke veranla�t und �berwacht diesen Vorgang, sondern das eigene individuelle Ich. Wir bringen also ein deutliches, vollkommenes oder absolutes Erinnerungsverm�gen an unser irdisches Leben ins Jenseits mit.

 

Gem�� der Beschaffenheit unserer individuellen Gedankenaufzeichnung erlangen wir hier im Jenseits einen Zustand der Trauer, des Gl�cks, Ungl�cks, der Verzweiflung oder inneren Befriedigung.

 

Hier beginnt ein Verlangen in uns sich zu verbreiten, alles auf Erden durch uns verursachte Unrecht und Leid gutzumachen und auszugleichen, was wir auf Erden durch unbewu�te oder bewu�te falsche Gedankenhaltung verschuldet haben.

 

Deshalb sage ich nochmals, da� es nicht nur empfehlenswert, sondern in h�chstem Ma�e notwendig ist, schon auf Erden seine Gedanken unter strenger Kontrolle und sich selbst im Zaum zu halten.

 

Es ist sehr vorteilhaft in Hinsicht auf die zuk�nftige Entwicklung eines jeden Menschen, sich diesen Rat zu Herzen zu nehmen und danach zu handeln, auch wenn man im Erdenleben die Tragweite dieser Dinge noch nicht zu erfassen vermag."

 

 

Hier mu� ich etwas einf�gen. Das von Stead angesprochene "deutliche, vollkommene oder absolute Erinnerungsverm�gen" kann sich nur auf Menschen bzw. Verstorbene einer bestimmten Entwicklungsstufe beziehen, der auch Stead angeh�rt und f�r die er seine Erfahrungen hat, denn wir haben zahlreiche Berichte von Verstorbenen, die nach ihrem Tod mehr oder weniger lange Zeit geistig weitgehend umnachtet waren und oft nicht einmal mehr ihren irdischen Familiennamen und ihr Geburtsdatum wissen.

 

Stead berichtet dann weiter:

 

"Ich w�nschte, da� ein jeder sich die m�glichen Resultate seiner gedanklichen und materiellen Handlungen klar vor Augen hielte - das Ungl�ck, das er anderen bereitet und vor allem die schwere Gewissensnot, die sein Handeln ihm selbst im Jenseits verursacht, wenn er die ganzen Zusammenh�nge klar �bersieht.

 

Verge�t also nie, da� eurer Geist einer Vorratskammer gleicht, die alles Geschehene f�r euer jenseitiges Leben aufbewahrt. Alles, was euch im nachtodlichen Leben widerf�hrt, ist eine direkte Folge davon, inwieweit ihr eure Gedanken und niederen materiellen Triebe beherrschen lerntet. Notwendig f�r euer zuk�nftiges Gl�ck ist es, Geist und Seele �ber den K�rper und die Materie herrschen zu lassen. Es liegt bei euch, zu entscheiden, ob euch das m�glich ist.

 

Wenn du bereit bist, f�r all deine Handlungen im Jenseits die Rechnung zu bezahlen, dann fahre ruhig in gewohnter Weise fort. Sei aber sicher, da� dir hier kein weiterer Kredit gegeben wird. Du mu�t bezahlen! Wenn du aber nur halb so praktisch denkst, als jeder von euch zu denken glaubt, dann wirst du meinem Rat folgen und dein seelisch-geistiges Leben �ber das materielle Herr sein lassen. Es wird dich sicher und freudevoll geleiten, auch wenn du vielleicht der Meinung bist, da� das zu religi�ser Askese f�hren m�sse.

 

Diese Vorstellung ist aber falsch!

 

Die Entfaltung deines seelischen und geistigen Lebens erschlie�t dir ein Dasein k�stlicher Freude schon auf Erden, aber es h�lt dich im Zaume und vermag dich zu bremsen, wo fleischlicher Trieb dich zu Handlungen treibt, die im Jenseits teuer und bitter zu bezahlen sind."

 

15. Die Trauer als Fessel im Jenseits

Der Engl�nder James Lees (1849-1931), der viele Jahrzehnte als Sprech- und Materialisationsmedium wirkte, berichtet in seinem Buch "Die Reise in die Unsterblichkeit" ein Gespr�ch zwischen zwei Verstorbenen. Der eine erz�hlt �ber den Zustand nach dem Tode (5, Bd. I, S.49):

 

"So werden beispielsweise viele, lange nachdem der Einflu� des K�rpers �berwunden ist, dadurch in seelischen Fesseln gehalten, da� ihre Lieben auf der Erde um sie trauern."

 

"Wie ist das m�glich?"

 

"Ich sagte dir schon, da� Liebe die gr��te Kraft ist, die wir kennen. Die Seele unterliegt ihrem Einflu�, sobald sie den K�rper verl��t. Der Kummer der Hinterbliebenen auf Erden hat daher einen starken Einflu� auf die vom K�rper gel�ste Seele, er ist wie ein Anker, der ihren Geist an die Erde fesselt. Es bereitet uns manchmal gro�e Schwierigkeiten, diesen sch�dlichen Einfl�ssen entgegenzuwirken. Die Zur�ckgebliebenen w�rden sich ganz gewi� weniger haltlos dem Schmerz hingeben, k�nnten sie nur einmal Zeuge davon sein, welche Wirkung er auf den Hin�bergegangenen aus�bt."

 

 

16. Die Not der Hinterbliebenen zieht einen Verstorbenen zur�ck

 

Manchmal ist es auch tiefste Not der zur�ckgelassenen Angeh�rigen, die Verstorbene dazu bringt, wieder zur Erde zur�ckzukehren, sich medial mitzuteilen und Hilfe f�r die Angeh�rigen zu erbitten. Eine solche Begebenheit geschah in dem Kreis um die bereits erw�hnte Grazerin Maria Silbert. Der Ingenieur Rudolf Sekanek schreibt in seinem Buch (16, S. 84):

 

"Dr. Gangl und Frau Felser-Schuller berichten uns folgenden Fall: In der Sitzung vom 15. Mai 1917 meldete sich der Geist eines gefallenen Soldaten und bat um Hilfe. Leutnant Rittmann (der am 12.7.1950 in Innsbruck verstorbene Arzt Professor Dr. Rudolf Rittmann) befragte diesen, und am Ende seines Interviews hatte er sich folgendes notiert: Johann Haas aus Rottenmann - Soldat - gefallen in Ru�land - erfleht f�r seine hinterlassene Frau mit acht Kindern Hilfe - diese seien in gr��ter Not, dem Verhungern nahe. Rittmann ging der Sache nach, und schlie�lich bescheinigte ihm das Gemeindeamt Rottenmann im Bezirk Murau die Identit�t seiner Angaben. Er schrieb am 19. Juni dorthin und erhielt von der Witwe folgende Antwort:

 

'Hedwig Haas in Rottenmann

Bezirk Murau, Obersteiermark Rottenmann, am 25.6.1917

 

Hochgeehrtsamen Herrn Rittmann, Rudolf, Graz

 

Antwortlich Ihres lieben Schreibens von 19. d. M. teile den geehrten Herrn Rittmann folgendes mit. Ja bitter traf mich samt Kindern die Kunde vom Tode meines geliebten Mannes. Er fiel bei Rabarnaska in Ru�land am 8. August 1916 durch eine Granate. Mit feuchtem Auge erinnere ich mich jeden Tag an den Armen. Er hinterlie� eine Witwe mit 5 Kindern. Es waren 8, sind aber 3 gestorben. Mein Mann erhielt nach dem Tode die kleine silberne Medaille, und ich m�chte bittend um Rat fragen, ob ich keinen Anspruch auf dessen Zulage h�tte. Habe eine Keusche (kleines Bauernhaus) mit etwas Gem�se, mu� halt trotzdem bereits alles kaufen, ja es ist wirklich bitter f�r mich, den Ern�hrer der Familie verloren zu haben. Aber alles Trauern ist umsonst, wenn ich nur die Kinder durchbringe, so gut es geht, aber hoffen k�nnen sie von mir nie etwas. Drei Kinder sind unversorgt, die zwei �lteren stehen im Dienste meiner Verwandten. Sollte es vielleicht eine M�glichkeit geben, durch Ihre M�he und G�te von irgendeiner Seite eine weitere Unterst�tzung zu erhalten. Ich w�re Ihnen freilich ewig dankbar. Ich bin halt f�r so etwas zu wenig, um den rechten Weg zu finden. Meine Bitte auf das untert�nigste wiederholend, schlie�e ich mit aller Hochachtung ergebenst

 

Hedwig Haas.'

Es war ein eingeschriebener Brief mit der Aufgabenummer: Murau 754. Da Leutnant Rittmann wieder ins Feld mu�te, �bergab er die Angelegenheit dem Professor Walter. Dieser nahm sich nun der armen Witwe an, machte die n�tigen Gesuche an die Beh�rden und hatte Erfolg. In einem Brief von 19.8.1917 bedankte sich die Witwe:

 

'Euer Wohlgeboren!

 

Teile untert�nigst mit, da� Ihr wertes Ansuchen mit Erfolg begleitet war und spreche Ihnen und Herrn Leutnant Rittmann meinen tausendfachen Dank aus, in meinem Namen und im Namen meiner Kinder. 50 Kronen wurden mir vom Kuratorium des Steierm�rkischen Witwen Kriegsschatz zuerkannt. Bitte vielmals um Bekanntgabe der Adresse des Herrn Lt. Rittmann, da� ich ihm den schuldigen Dank schreiben kann.

 

Hochachtungsvoll und freundlich gr��end

 

dankschuldige Witwe Hedwig Haas.'"

 

 

Wozu der Schmerz?

 

von Frau Elisabeth Cl�ver

1842 - 1884

 

Der liebste Wunsch des Herzens

der bleibt oft unerf�llt.

Was wir so hei� ersehnet,

wie oft bleibt's ungestillt!

 

Wovon wir Freude hofften,

wie oft ist's eitel Schein.

Wie legtest oft dein Gl�ck du

in einen Sarg hinein. -

 

Wie sollt es auch wohl werden,

wenns stets nach Wunsche ging?

wenn an den Lebensfreuden

dein ganzes Herze hing?

 

So weist die Hand des Vaters

dich auf den Himmel hin,

wo einst die reinsten Freuden

f�r deine Seele bl�h'n.

 

So zieht er von der Erde

beizeiten schon dein Herz

l��t's einst in Frieden brechen

und f�hrt es himmelw�rts.

 

 

17. Eine verstorbene Mutter sorgt f�r ihre zur�ckgelassenen Kinder

 

 

Einen gleichartigen Fall berichtet der in Deutschland geborenen Arzt Dr. Bernhard Cyriax, der in der zweiten H�lfte des vorigen Jahrhunderts Professor an einer medizinischen Hochschule in Cleveland (Ohio, U.S.A.) war. Er schildert in seinem Buch "Wie ich ein Spiritualist geworden bin" folgendes Geschehnis (1, S. 24):

 

"In Boston werden in dem Lokal des 'Banner of Light' (eine spiritistische Zeitschrift) dreimal w�chentlich Sitzungen gehalten, um irgendwelchen Geistern, die den Wunsch hegen, sich den Hinterbliebenen mitzuteilen, Gelegenheit dazu zu geben, indem sie durch das 'personifizierende Medium' ihre W�nsche m�ndlich mitteilen. Dieselben werden stenographisch niedergeschrieben und dann im 'Banner' ver�ffentlicht. Es war im Jahre 1864, als an einem Freitag nachmittag durch das Medium (damals noch Mrs. Conant) sich der Geist einer an Schwindsucht gestorbenen Irl�nderin manifestierte und mitteilte, da� sie sich so furchtbar ungl�cklich f�hle, da ihre beiden hinterlassenen Kinder, acht bzw. zehn Jahre alt, schrecklich zu leiden h�tten. Sie gab an, da� sie in einer elenden Wohnung, in einer Sackgasse in Albany, im Staate New York, gestorben sei und da� von den Beh�rden das eine der Kinder an eine Familie in der Stadt Albany, das andere aber an einen Farmer in der N�he der Stadt in Pflege gegeben worden sei. Das eine Kind werde zum Betteln angehalten und m�sse fast verhungern, das andere aber werde tyrannisch behandelt und wegen der geringsten Kleinigkeit grausam geschlagen. Die Frau gab Daten und Wohnungen ganz genau an, und unter herzzerrei�endem Wehklagen ersuchte sie den Vorsitzenden, an einen gewissen Dr. Andrews in Albany zu schreiben, der sie in den letzten Wochen ihrer Krankheit behandelt habe und sehr menschenfreundlich sei, um ihn zu bitten, sich der Kinder anzunehmen.

 

Diesem Wunsche gem�� wurde am Sonnabend ein Brief, alle Einzelheiten enthaltend, an Dr. Andrews, dessen Adresse vom Geiste angegeben war, gesandt. In der Sitzung am Dienstag nachmittag manifestierte sich die Irl�nderin wieder, ganz gl�cklich, und teilte mit, da� sie sich jetzt ruhig und gl�cklich f�hle, da der Doktor ihrem Wunsche nachgekommen sei und ihre Kinder aus den H�nden ihrer Peiniger befreit h�tte. Sie wu�te gar nicht, wie sie ihren Dank f�r die bereitwillige Hilfe aussprechen sollte und flehte die Gnade des Himmels an, die Vermittler zu segnen. Am Donnerstag kam ein Brief von Dr. Andrews an, in welchem dieser mitteilte, da� er, so sonderbar ihm auch die Sache vorgekommen sei (er war damals kein Spiritualist), sich doch sofort mit Hilfe der Polizei auf die Suche begeben habe, da die Tatsachen richtig angegeben gewesen w�ren. Er habe auch die Kinder gefunden, und es seien alle Angaben der verstorbenen Mutter richtig gewesen. F�r die Kinder habe er gesorgt, bitte aber um Aufkl�rung, wie der Redakteur des Banner alle diese Einzelheiten, die sich doch alle als wahr herausgestellt h�tten, habe in Erfahrung bringen k�nnen.

 

Man teilte dem Doktor nun alle Einzelheiten mit und forderte ihn auf, sich mit dem Spiritualismus zu besch�ftigen, die Tatsachen zu untersuchen und die Philosophie desselben zu studieren. Diese Tatsachen wurden nat�rlich im 'Banner of Light' ver�ffentlicht; Dr. Andrews aber beschrieb noch in dem 'Albany Argus' die ganzen Vorg�nge genau und sagte am Schlu� seiner Abhandlung, da� er nach solchen Tatsachen nicht l�nger daran zweifeln k�nne, da� wirklich Geister der Verstorbenen sich mitteilen und ihre W�nsche kundgeben k�nnten. Er war von da an ein �berzeugter Spiritualist.

 

Und Dr. Andrews hatte recht. Wer nach solchen Tatsachen nicht von der Wirklichkeit einer pers�nlichen Fortdauer nach dem Tode und der Interkommunikation beider Daseinsstufen �berzeugt wird, der wird nie ein Spiritualist werden. Man bedenke, da� von Boston nach Albany es zur damaligen Zeit 14 bis 15 Stunden auf der Eisenbahn zu fahren war und da� also ein Brief, der von Boston am Sonnabend abgeschickt wurde, erst am Sonntag in die H�nde des Doktors kommen konnte. Nach eigener Angabe des Doktors machte es viel M�he, die Wohnung der Leute aufzufinden, die das eine Kind �bernommen hatten, und da dasselbe au�er dem Hause war, so konnte er es erst Montag abend zu sich nehmen. Am Dienstag fr�h fuhr er auf die Farm und holte sich das andere Kind, und nachmittags schrieb er den Brief, welcher am Donnerstag in die H�nde des Redakteurs Luther Colby gelangte.

 

Wenn also die ganze Geschichte nicht vorher zwischen Herrn Colby und Dr. Andrews abgekartet war, um Humbug zu treiben (was schon dadurch widerlegt wird, da� der Doktor kein Spiritualist war), so bleibt keine andere Erkl�rung �brig als die, da� wirklich der Geist der Irl�nderin sich in Boston durch das Medium manifestierte. Wenn man im Stande w�re, mit einem Schwamme alle bisher bekannten Facta des Spiritualismus aus dem Ged�chtnis der Menschen zu verwischen, so k�nnte man aus der oben geschilderten Manifestation ganz allein das Geb�ude des Spiritualismus wieder aufrichten."

18. Ein Ermordeter sp�rt Gedanken des Mitgef�hls

 

 

In dem folgenden Beispiel geht es nicht um Trauer um einen Verstorbenen, sondern darum, da� dieser Gedanken des Interesses und einer gewissen Anteilnahme eines irdischen Menschen auff�ngt, und, weil dieser medial veranlagt ist, sich diesem dann mitteilt. Es handelt sich dabei um einen Mord aus politischen Gr�nden. Die Begebenheit spielt im Jahre 1934 und betrifft den damaligen Stabs-Chef der SA Ernst R�hm. Dieser war ein besonders unangenehmer und gewaltt�tiger Vertreter der nationalsozialistischen F�hrungsschicht. Er war einer der wenigen Duzfreunde von Adolf Hitler.

 

R�hm war im Ersten Weltkrieg Hauptmann im Generalstab gewesen und durch eine Verwundung im Gesicht entstellt. Er hoffte, da� nach 1933 die SA (Abk�rzung f�r Sturmabteilung), die damals drei Millionen Mann umfa�te und deren oberster F�hrer er war, zusammen mit der Reichswehr den Grundstock der neuen deutschen Wehrmacht bilden w�rde. Hitler entschied aber, die neue Wehrmacht nur aus der alten Reichswehr hervorgehen zu lassen. Er lie� R�hm, dem er Sylvester 1933 noch ein �berschwengliches Dankesschreiben geschickt hatte, fallen. R�hm seinerseits bezeichnete Hitler am 28. Februar 1934 in einem vertraulichen Gespr�ch mit SA-F�hrern als l�cherlichen Gefreiten und sagte: "Wenn man sich nur von dieser Memme befreien k�nnte."

 

Hitler beschlo�, angestachelt von Himmler und G�ring, R�hm und alle h�heren SA-F�hrer zu liquidieren. Dazu spielte er R�hms homosexuelle Veranlagung, die er schon lange vorher kannte, hoch und unterstellte ihm Putschabsichten. Zur angeblichen Verhinderung dieses Umsturzversuches wurden "Gegenma�nahmen" konstruiert. Sie f�hrten in der Zeit vom 30. Juni bis zum 2. Juli 1934 zur Verhaftung aller ergreifbaren h�heren F�hrer der SA durch SS-Einheiten. Alle Verhafteten wurden ohne Gerichtsverfahren erschossen, ein gro�er Teil von ihnen im Gef�ngnis M�nchen Stadelheim. Dort wurde am 1. Juli 1934 in der Zelle 474 auch R�hm durch den SS-Sturmbannf�hrer Lippert mit drei Pistolensch�ssen ermordet. Im Zusammenhang mit dieser Aktion lie� Hitler der Einfachheit halber auch gleich andere unbequeme Personen, mit denen er noch eine Rechnung zu begleichen hatte, mitermorden. Darunter waren z.B. der fr�here Reichskanzler General von Schleicher, der Reichswehrgeneral von Bredow und der fr�here bayerische Staatskommissar von Kahr. Es war die erste Untat Hitlers gr��eren Umfangs. Er lie� sie sich sp�ter durch Reichsgesetz vom 2. Juli 1934 als Staatsnotstand f�r rechtens erkl�ren.

 

In einer Reichstagsrede vom 13. 7. 1934 gab Hitler an, da� insgesamt 77 Personen ihr Leben h�tten lassen m�ssen. Tats�chlich ist aber, so sch�tzt man heute, die Zahl mindestens zehnmal so gro� gewesen. Genaue Zahlen lie�en sich nie ermitteln. Es wurde wahllos alles ermordet, was Hitler und anderen Machthabern gerade unbequem war, mochten sie mit R�hm Verbindung haben oder nicht, mochte es sich um Namensverwechslungen handeln oder um unbeteiligte Familienangeh�rige. Wer an den Verhaftungstagen zuf�llig gerade nicht greifbar war, weil z.B. verreist, blieb hinterher unbehelligt.

 

Das ist der geschichtliche Hintergrund (der in dem Buch (2) "Der Schwarze Freitag der SA" nachgelesen werden kann) des nun folgenden Berichtes. Er stammt von Dr. Gerda Walther (1897-1977). Diese hatte auf dem Gebiet der Philosophie promoviert, war sp�ter im Bereich der Parapsychologie t�tig und 1928/29 bis zu seinem Tode Sekret�rin des bekannten parapsychologischen Forschers und Arztes Dr. von Schrenck-Notzing gewesen. Urspr�nglich Marxistin und Atheistin hatte sie den Weg zum Christentum gefunden. Sie war medial veranlagt, wie ihr folgender Bericht zeigt (19, S. 509-515):

 

"Es war Ende Juni 1934, eine unheilschwangere Spannung lag �ber M�nchen. Man konnte sich ihre Ursache nicht recht erkl�ren, aber sie war deutlich f�hlbar. Als ich am Samstag, dem 30. Juni 1934, die 'Basler Nachrichten' in dem kleinen Kiosk an der Stra�enbahnhaltestelle 'Danziger Freiheit' kaufen wollte, fragte die Inhaberin, ob ich etwas von einem Aufstand erfahren h�tte? Ein SA-Mann sei in aller Fr�he zu ihr gekommen und habe gesagt, der F�hrer sei gegen seine eigenen Leute vorgegangen und habe einen gro�en Teil von ihnen verhaften lassen. 'Der Mann war ganz ratlos und verwirrt', schlo� die Frau ihre Erz�hlung.

 

Ich hatte noch nichts davon geh�rt, doch als ich weiterging, vernahm ich �berall die verschiedensten Ger�chte: Hitler habe in Bad Wiessee die oberste SA-Leitung verhaftet, warum wu�te man nicht recht. Sie h�tten einen monarchistischen Putsch beabsichtigt, sagten die einen. Das sei Unsinn, meinten die anderen, im Gegenteil, sie h�tten die Revolution weiter nach links treiben wollen. Die ber�hmte Marburger Rede v. Papens, mit der deutlichen Absage und Drohung nach links, sei gegen diese M�nner gerichtet gewesen.

 

Was waren das f�r Menschen? Ich hatte mich bisher kaum um sie gek�mmert, wie alle Nazif�hrer lehnte ich auch diese ab, wenn ich nur die Namen h�rte. Vor einiger Zeit war ich die Theatinerstra�e zum Odeonsplatz herunter gegangen., als ich pl�tzlich auf das lebensgro�e Bildnis Ernst R�hms stie�. Er war fr�her Offizier gewesen, ein energisches Gesicht voller Narben blickte herrisch auf die Vor�bergehenden. Ich blieb davor stehen und dachte bei der Betrachtung der Photographie, wie unsympathisch mir alle diese Leute doch seien. Da war es, als tadle mich eine innere Empfindung, als sp�rte ich eine gewisse geistige Helle von dem Bild ausgehen. Bei n�herem Zusehen lag neben aller Herbheit und Unerbittlichkeit auch G�te in den Augen des durch die Narben entstellten Antlitzes.

 

'Wenn diese geistige Ausstrahlung wirklich die von Ernst R�hm sein sollte, w�re er ja gar nicht so schlimm', sagte ich mir. Aber dann schob ich diesen Gedanken wieder beiseite: 'Ach was, alle diese Nazif�hrer sind im Grunde die gleiche widerliche Gesellschaft.' Und ich setzte meinen Weg fort, ohne weiter �ber die Sache nachzudenken.

 

Ernst R�hm war einer der Verhafteten. Die Zeitungen feierten das energische Vorgehen des F�hrers, der sein Volk wieder einmal im letzten Augenblick durch sein 'blitzschnelles Handeln vom Abgrund zur�ckgerissen' hatte. Die erst vor kurzem noch gefeierten SA-F�hrer, denen gegen�ber eine abf�llige Bemerkung jeden Unvorsichtigen in die H�nde der Gestapo geliefert h�tte, wurden nun auf einmal mit dem Ausdrucke des Abscheus als 'Schufte', 'Hochverr�ter' und �hnlich bezeichnet. Ich war trotz aller Gegnerschaft tief ersch�ttert. Was war geschehen? Hatte die Presse recht? Was wollten jene M�nner? Da� mit ihnen so verfahren wurde, lie� vermuten, da� tiefe Differenzen zwischen ihnen und Hitler bestanden, - aber weshalb? Wor�ber?

 

Der folgende Tag war ein Sonntag. Ich nahm am Nachmittag an einem Ausflug der Christengemeinschaft (der religi�se Zweig der Anthroposophischen Gesellschaft) teil. Wir gingen das Isartal hinauf und lagerten uns im Gras einer Waldlichtung. Die anderen plauderten, als sei nichts geschehen. Doch in mir zitterte die Erregung �ber das Vorgefallene nach. Wie erging es jetzt den Verhafteten? Ich fragte einen jungen Arbeiter, mit dem ich mich bei solchen Ausfl�gen oft unterhielt, nach seiner Meinung �ber das Geschehene: 'Diese SA-F�hrer waren die Schlechtesten nicht', sagte er, 'sie waren immerhin besser, als die anderen und haben es mit dem Volk ehrlich gemeint. Das hat denen wohl nicht gepa�t, und so haben sie daran glauben m�ssen!'

 

Am n�chsten Morgen hie� es dann, die Hauptr�delsf�hrer seien kurzerhand erschossen worden. Warum? Weshalb hatte man sie nicht vor Gericht gestellt und ihnen Gelegenheit gegeben, sich zu verteidigen, - sie, die doch eben erst zu den vertrautesten, gepriesensten Freunden der Regierung geh�rt hatten? Niemand konnte mir eine Antwort auf diese Fragen geben.

 

Am folgenden Dienstag, dem 3. Juli, nahm ich morgens in der Privatwohnung des Priesters Dr. Heisler an der "Menschenweihehandlung" der Christengemeinschaft teil. Die Zeremonie hatte noch nicht begonnen, und ich mu�te immer wieder an R�hm und die mit ihm Erschossenen denken. Wo mochten sie jetzt sein, und wie hatten sie sich wohl in ihren neuen Zustand gefunden, sie, die so g�nzlich unerwartet in der Bl�te ihres Lebens pl�tzlich hinweggerissen worden waren, ohne sich vorbereiten zu k�nnen?

 

Da, pl�tzlich, sp�rte ich in meiner N�he jene starke, geistige Ausstrahlung, die ich damals vor dem Bild Ernst R�hms empfunden hatte. Und ebenso, wie ich bei der inneren Verbindung mit mir Nahestehenden deren Gedanken zuweilen auffing, vernahm ich nun pl�tzlich innerlich die emp�rten Worte: 'Ich bin kein Schuft, ich bin kein Schuft! Ich habe das Beste gewollt. Vielleicht habe ich geirrt. Irren ist menschlich, aber ein Schuft bin ich nicht.'

 

Ernst R�hm?! War er es, hatte er meine Gedanken gef�hlt und war dadurch angezogen worden? Ich versicherte ihm innerlich, da� ich gerne glauben wollte, was er sagte, da� ich mich weiter erkundigen wollte, was er eigentlich erstrebt habe. Aber, f�gte ich hinzu, er werde verstehen, da� ich mir aus den Zeitungen kein klares Bild verschaffen konnte, und da� es jetzt, bei der allgemeinen Emp�rung gegen ihn, auch nicht leicht sei, dies zu tun. Aber ich versprach ihm, da� ich mich bem�hen wolle, mir ein objektives Urteil zu bilden.

 

Der Priester trat ein, und ich bat R�hm in Gedanken, nun mit mir auf das zu achten, was dieser sagte und tat. Zugleich rief ich alle geistigen Lichtm�chte und mir nahestehenden Verstorbenen auf, R�hm und seinen Kameraden zu helfen, sich dr�ben zurechtzufinden.

 

Nach dem Gottesdienst sp�rte ich wieder die starke Ausstrahlung R�hms. Voller Ungest�m schien er zu mir zu kommen, fast als wolle er geistig ganz von mir Besitz ergreifen. Er dr�ngte mich, in die Stadt zu gehen, um zu erfahren, was sich weiter zugetragen, wie sich alles entwickelt hatte. Wieder versprach ich ihm, nach M�glichkeit alle seine W�nsche zu erf�llen. Doch bat ich ihn, mich nicht gar so ungest�m zu bedr�ngen. Ich f�rchtete, dadurch in Trance zu fallen und das Bewu�tsein zu verlieren und erkl�rte ihm, da� ich ihm dann ja nicht mehr von Nutzen sein k�nne. Da hielt er sich etwas zur�ck. Er schien wissen zu wollen, ob irgendwo in der Stadt noch K�mpfe stattf�nden. Dann suchte er mich zum 'Braunen Haus' (die Parteizentrale in jeder Stadt) zu dr�ngen. Ich hatte den Eindruck, als schaue er dort nach Drahtverhauen, Barrikaden und Maschinengewehren aus, und immer wieder mu�te ich ihm versichern, da� alles ruhig, alles beendet sei!

 

Nun wollte er mit mir geradewegs in das 'Braune Haus' hineingehen, um nachzuforschen, was alles weiter geschehen war. Aber ich weigerte mich. Ich ging so weit, da� er das Geb�ude durch meine Augen gut von au�en zu sehen vermochte, nachdem er offenbar aufnehmen konnte, was ich ihm durch mein Bewu�tsein �bermittelte. Dann erkl�rte ich ihm, da� ich in diesem Haus v�llig unbekannt sei, und man mich zweifellos in die n�chste Irrenanstalt bringen lassen werde, wenn ich seinem Wunsch gem�� hineinginge und wom�glich sagte, da� ich in seinem, des 'Verstorbenen' Auftrag komme, um mich nach dem weiteren Fortgang der Ereignisse zu erkundigen.

 

Noch drei Tage lang war ich fast wie besessen von seiner starken Gegenwart. Ihm zu lieb durchsuchte ich im 'Caf� Stephanie' t�glich viele in- und ausl�ndischen Zeitungen, um zu sehen, ob ich darin irgendwelche Mitteilungen �ber die wahren Ziele der Erschossenen und das Schicksal der Erhebung entdecken k�nne, - doch fand ich dort auch nicht mehr, als ich schon wu�te, so wenig es war.

 

Ich bat deshalb R�hm innerlich, nun seinerseits zu versuchen, mich mehr erfahren zu lassen, wozu er vielleicht von 'dr�ben' eher die M�glichkeit hatte. Seltsamerweise erf�llte sich das nach nicht allzu langer Zeit, denn zu meiner �berraschung kam mit geheimnisvoller Miene eines Tages mein Bekannter, Herr Georg Hausmann, unerwartet zu mir mit einer d�nnen Brosch�re von Otto Strasser, die einige Einzelheiten �ber die Geschehnisse des 30. Juni und ihre Hintergr�nde enthielt. 'Wo haben Sie das her, wieso bringen Sie es gerade mir?' fragte ich erstaunt. Er erinnerte mich daran, da� ich auf seine, nach jener Weihehandlung am 3. Juli gestellte Frage, ob ich ein St�ck mit ihm gehen wollte, erwiderte, ich h�tte keine Zeit, sondern m��te sofort in die Stadt, um N�heres �ber den angeblichen Putsch zu erfahren. Er war sehr verbl�fft, denn ihn interessierte es nicht im geringsten. Nun aber hatte ihm eine Bekannte diese Bl�tter aus der Schweiz mitgebracht, und da bat er, sie mir geben zu d�rfen.

 

Dr. Hermann Heisler, Priester der Christengemeinschaft, hatte mich einmal aufgefordert, an einer Weihehandlung f�r den Schulfreund eines Studenten teilzunehmen, die dieser erbeten hatte, weil der Mitsch�ler als Jude Selbstmord begangen hatte. Dr. Heisler meinte, ich k�nnte wohl eine Verbindung zu Toten herstellen. Tats�chlich sp�rte ich auch die Gedanken des Selbstm�rders, der sehr erstaunt schien, da� man sich in dieser Weise um ihn bem�hte und wohl wenig darauf gab, da er zu Lebzeiten kaum von der Christengemeinschaft wu�te. Ich sagte ihm innerlich, es sei doch immerhin gut gemeint, da� der Student ihm helfen wollte, und er m�ge es wenigstens als Zeichen seiner Sympathie annehmen. Daran erinnerte ich mich jetzt, und ich bat meinerseits um eine Weihehandlung f�r R�hm und die anderen Erschossenen.

 

Der Priester schien zun�chst nicht abgeneigt zu sein, erkl�rte dann aber, es sei dies 'ein unerlaubter Eingriff in ihr Karma', den Ablauf ihres geistigen Schicksals, au�erdem k�nnte man 'an so pl�tzlich und unvorbereitet gestorbene Seelen doch nicht herankommen'. Sowohl Rittelmeyer als andere Priester gaben mir sp�ter auf Befragen zu, da� dies kein stichhaltiger Grund sei. Ich war aufs Tiefste entt�uscht, mir schienen das nur Vorw�nde zu sein. Wahrscheinlich f�rchtete dieser Priester sich, eine Handlung zu halten f�r Verstorbenen, die �ffentlich als Verr�ter und Schufte gebrandmarkt worden waren. Aber es handelte sich doch hier nur darum, Seelen zu helfen, die sich in Not befanden, nicht um eine Beurteilung ihres Vorgehens.

 

So ging ich in die katholische Frauenkirche und bestellte dort eine Seelenmesse f�r die Verstorbenen. Ich erkl�rte dem Mesner ganz aufrichtig, um wen es sich handelte, doch sagte er, das sei gleich, man k�nne f�r jeden Seelenmessen bestellen. Der damalige Dompfarrer best�tigte es. -

 

Dann glitt Ernst R�hm mehr in den Hintergrund meines Lebens.

 

Es vergingen viele Wochen und Monate.

 

Allerheiligen kam. Gleich am Morgen beim Aufwachen hatte ich wieder das Gef�hl der m�chtigen N�he von Ernst R�hm. Er schien einen Wunsch zu haben, sich aber nicht mehr so leicht in innerlich vernehmbaren Worten mit mir verst�ndigen zu k�nnen, wie in den ersten Tagen nach seinem Tode. Was wollte er nur? Nun verstand ich es pl�tzlich: Eine Kerze! Es war doch Allerheiligen, da pflegten die Katholiken ja Kerzen f�r ihre Toten anzuz�nden. War er denn katholisch gewesen? Ich wu�te es nicht, und auch nicht, was bei diesen Gebr�uchen alles zu beachten war. Ich ging zur Weihehandlung in die Christengemeinschaft und fragte eine �bergetretene Katholikin, wie das eigentlich sei mit der katholischen Sitte, Kerzen f�r Verstorbene zu verbrennen. 'Ja', sagte diese, 'man mu� eine geweihte Kerze nehmen und diese entweder am Grab oder in der Kirche oder auch zu Hause mit Gebeten f�r den Verstorbenen anz�nden.'

 

Ich wu�te jedoch damals noch nicht, wo sich das Grab von Ernst R�hm befand, und ihm zu Hause eine Kerze zu weihen schien mir ebenfalls nicht das Richtige zu sein. Also war es wohl das Beste, in einer Kirche eine Kerze f�r ihn zu stiften. Hier in der Christengemeinschaft kannte man solche Gebr�uche nicht. Also beschlo� ich, anschlie�end in die Frauenkirche zu gehen. Sie d�nkte mich die sch�nste Kirche M�nchens, das w�rde ihm wohl recht sein!

 

Ein Priester der Christengemeinschaft hielt eine Totengedenkhandlung ab. Er erz�hlte viel Erbauliches von verstorbenen Gemeindemitgliedern. - R�hm war offenbar entt�uscht, da� er mit keinem Wort der Opfer des Blutbades - wenn auch nur indirekt - gedachte, das erst vier Monate vorher stattgefunden hatte. Er schien mich fast verwundert zu fragen, warum 'wir' eigentlich hier teilnehmen.

 

Sobald der Priester fertig war, eilte ich in die Frauenkirche - dort wurde �ber den Heldenmut der heiligen M�rtyrer und das Blut, das sie f�r ihren Glauben vergossen hatten, gepredigt.

 

Ich f�hlte, da� R�hm mit Begeisterung zuh�rte. Das war wohl eher nach seinem Sinn. Nun wollte ich ihm aber auch die versprochene Kerze bringen. Aber woher sollte ich solche nehmen? Ich versuchte es in der Sakristei und bat den Mesner um eine geweihte Kerze f�r einen Verstorbenen, die ich auf einem Altar stiften wollte. Der Mesner holte sogleich eine Kerze und fragte, auf welchen Altar sie kommen sollte. Auf diese Frage war ich nicht vorbereitet. Ich wu�te ja nicht Bescheid �ber die verschiedenen Alt�re und ihre Bedeutung. Ich war ganz verwirrt. Da fragte der Mesner: 'Darf es nicht der Muttergottes-Altar sein?' - Muttergottes! Bei diesem Wort schien es wie ein Jubelruf von R�hm zu mir zu dringen, und ich sagte schnell: 'Ja, ja, auf den Muttergottes-Altar!' Dann ging ich heim, und am n�chsten Tag war mir, als sp�re ich Ernsts gro�e Freude und Befriedigung."

 

Gerda Walther hatte in der Folgezeit eine Reihe weiterer Erlebnisse mit Ernst R�hm. �ber diese berichtete sie auch in Vortr�gen, wobei sie allerdings R�hms Namen verschwieg und ihn unter der Tarnbezeichnung eines verungl�ckten Bergf�hrers vorstellte. �ber solch einen Vortrag berichtet sie (19, S. 540):

 

"Im Jahre 1937 war ich in Holland zu Vortr�gen eingeladen. Am 13. April befand ich mich nachmittags zum Tee bei einem Vorstandsmitglied der Abteilung Amsterdam der 'Studienverenigung voor Psychical Research', Dr. Hermann Wolf (Emigrant aus K�ln). Auch Prof. W. H. C. Tenhaeff war anwesend. Man hatte ferner den niederl�ndischen Hellseher Herrn E. Benedikt eingeladen, ohne ihm jedoch vorher zu sagen, da� ich, die am 17. und 18. sprechen sollte, auch geladen war. Ebenso wu�te ich nichts von Herrn Benedikt. Aber selbst wenn er schon von mir geh�rt haben sollte, w�re er doch mit der wahren Geschichte des 'Bergf�hrers' nicht vertraut gewesen. So war ich beim Eintritt f�r ihn irgendeine fremde Dame.

 

Obwohl mir beim Vorstellen der Namen 'Herr Benedikt' nicht das Geringste besagte, da ich ja nichts �ber ihn erfahren hatte, f�hlte ich doch sogleich, wie eine starke seelische Str�mung von diesem Mann ausging.

 

'Es ist jemand mit Ihnen gekommen', sagte er, 'ein dicker Mann mit einer Narbe quer �ber das Gesicht. .. Warten Sie, ich h�re ein Wort: Rom, Rom. 'Aber nicht die Stadt', sagt er. Er deutet auf sich: 'Rom, das bin ich!' Und jetzt erhebt er eine Schu�waffe und zeigt sie mir. - Wissen Sie vielleicht, was das bedeutet?' 'Er ist erschossen worden', sagte ich, 'soviel ich wei� in seiner Gef�ngniszelle. Seine Henker waren zu feige, ihn herauszuholen und ordnungsgem�� hinzurichten.'

 

Im Vortrag erz�hlte ich dann die Geschichte des 'Bergf�hrers'. Als ich geendet hatte, fragte Herr Benedikt, der sich unter den Zuh�rern befand, ob der 'Bergf�hrer' eine von innen aufgehellte, graue Ausstrahlung besitze? Ich best�tigte das. Worauf er erkl�rte: 'Dann m�chte ich nur bemerken, da� der 'Bergf�hrer' w�hrend des Vortrages zur Rechten der Rednerin gestanden hat."

 

Gerda Walther er�rtert abschlie�end noch die Frage, ob es sich bei allem nicht nur um ein phantasiertes Wunschbild handeln k�nne, vielleicht um die Projektion eines Schattengeliebten im Sinne C.G. Jungs durch ihr Unterbewu�tsein. Sie gibt darauf folgende Antwort (19, S. 542):

 

"F�r mich ist die Sache �ber jeden Zweifel erhaben, aber f�r den Au�enstehenden ist das nat�rlich schwieriger. Projektion?! Dazu habe ich alles zu real erlebt. Aber selbst abgesehen davon, glaube ich doch nicht, da� mein Unterbewu�tsein gerade einen der mir so verha�ten Nazis projiziert h�tte. Auch unter den Opfern jener Tage gab es ja viele Nichtnazis. Mein Unterbewu�tsein h�tte also, wenn �berhaupt, gut einen solchen 'projizieren' k�nnen. Und wie wollen Sie die vielen mir unbekannten Einzelheiten erkl�ren, die mir erst sp�ter von seinen Geschwistern best�tigt wurden? Und die Vision, die Herr Benedikt bei meinem Eintritt hatte?"

 

So weit die �u�erungen von Dr. Gerda Walther. Sie zeigen, da� ein Verstorbener die Gedanken eines irdischen Menschen aufnehmen und sich in diesem Fall sogar mit ihm in Verbindung setzen kann.

 

 

Es lebt niemand auf Erden

 

Elisabeth Cl�ver

1842 - 1884

 

Es lebt niemand auf Erden,

den der Schmerz vergi�t und die Pein;

viel Kummer und Beschwerden

sind oftmals im Leben dein.

 

Stehst du in der Jugend Bl�te,

wankst du am Stabe dahin,

oft leis wird durch dein Gem�te

der Schmerz seine Furchen ziehn.

 

Doch bl�ht auch manches Bl�mlein

am Wege so lieblich dir auf,

die Freude zieht in dein Herz ein

und dankend blickest du auf.

 

So gehen wohl Leid und Freude

im Leben stets auf und ab,

begleiten dich alle beide

bis an dein einsames Grab.

 

 

19. Verstorbene tr�sten den auf der Erde zur�ckgebliebenen Ehemann

 

Eine englische Krankenschwester Joy Snell, die um die letzte Jahrhundertwende lebte, hat in einem Buch "The Ministry of Angels Here and Beyond", London 1918 (17), berichtet, was sie vom Dienst der Engel auf Erden und vom Leben in anderen Daseinssph�ren jenseits der Erdenwelt erfahren hat. Geschrieben hat sie das Buch, weil Engel ihr gesagt haben, da� ihr seltene psychische Kr�fte verliehen worden seien und da� ihr zu sehen gestattet worden sei, was den weitaus meisten Menschen bis nach dem Tode verborgen ist. Darum solle sie anderen manches von dem erz�hlen, was ihr enth�llt wurde. Sie erlangte von einem bestimmten Zeitpunkt an die Gabe der Hellsichtigkeit, d. h. da� sie Wesenheiten einer anderen Daseinsebene wahrnehmen konnte. Dadurch war es ihr m�glich, sich Kenntnisse anzueignen, die anderen Menschen ohne paranormale Gabe nicht zug�nglich sind. Doch meint Joy Snell, da� man auch ohne diese au�erordentlichen psychischen F�higkeiten Hilfe von Engeln aus der jenseitigen Welt empfangen kann. Als Beispiel f�r diese Erfahrung berichtet sie folgende Begebenheit (17, S.75):

 

"Einer meiner Freunde, der abstreitet, irgendwelche ungew�hnlichen psychischen Kr�fte zu besitzen, hat den �berzeugendsten Beweis f�r den Dienst der Engel erhalten und ist dadurch bef�higt worden, �ber die Trauer zu triumphieren, die ihn sonst �berw�ltigt h�tte. Weil es anderen in �hnlicher Lage helfen kann, solchen Trost und Beistand zu erhalten, habe ich Erlaubnis bekommen, seinen folgenden Erfahrungsbericht in dieses Buch einzuf�gen:

 

Nach langer Krankheit und vielem Leiden, das sie mit gro�er Geduld ertrug, war meine innig geliebte Frau gestorben, und ich blieb allein zur�ck. Sie war imstande gewesen, oft Engel zu sehen und mit ihnen zu sprechen, und sie haben ihr wunderbar geholfen. Da sie mir erz�hlt hatte, was jene ihr enth�llten, hatte auch ich die vollkommene Gewi�heit erlangt, da� der Tod nur der Anfang eines anderen Seinszustandes ist, der f�r diejenigen, die sich bem�hen, ein gutes Leben zu f�hren, weitaus gl�cklicher ist, als der auf der k�rperlichen Ebene. Ich war aber niemals imstande, selber Engel zu sehen oder mit ihnen zu sprechen, wie sie es getan hatte.

 

Als meine lieben Frau noch lebte, konnte sie ihre Mutter und andere geliebte Mitglieder ihrer Familie, die ihr in die bessere Welt vorangegangen waren, sehen und mit ihnen sprechen. Als sie mir genommen wurde, war es vergebliche Hoffnung, ich k�nnte imstande sein, sie zu sehen und mit ihr zu sprechen, da ich nicht ihre psychischen F�higkeiten habe. Ich hatte aber das brennende Verlangen, ich m�chte irgendwie in der Lage sein, ihre Gegenwart wahrzunehmen und auf irgendeine Weise Hilfe von Geistern erlangen.

 

Es war mir instinktiv klar, da� ich, wenn ich Gram und Tr�bsinn Raum g�be, eine Schranke zwischen mir und den Geistern aufrichten w�rde, die mich von ihrem Einflu� abschl�sse. Ich f�hlte deshalb, da� ich als ersten Schritt mich von traurigen und d�steren Gedanken befreien mu�te. Statt bei meinem gro�en Verlust und meiner verlassenen Lage zu verweilen, entschlo� ich mich zu erw�gen, was sie gewonnen hatte. Ich malte mir, so gut ich konnte, die herrliche Ver�nderung aus, die in ihren Lebensumst�nden stattgefunden hatte. Daraufhin war ich f�hig zu w�rdigen, da� ihr alles das, was ich oftmals f�r sie erbeten hatte, nunmehr verg�nnt war. Ihre Gesundheit war wiederhergestellt, und sie war frei von allem Schmerz. Und ihr war weit mehr verliehen worden, als ich f�r sie erbeten hatte, denn sie war in den Himmel aufgenommen worden.

 

'W�rdest du, wenn du k�nntest', fragte ich mich selbst, 'sie vom Himmel in einen entkr�fteten, schmerzgeplagten K�rper zur�ckrufen, damit du gl�cklicher w�rest?' 'Nein, unbedingt nein', antwortete ich auf meine Frage. Daraufhin, schien es mir, erhielt ich eine Botschaft vom Himmel, die mich aufforderte, auf die Knie zu fallen und Gott zu danken, da� meine Gebete so �berreichlich erh�rt worden waren, und mich �ber den Beweis zu freuen, der mich Seiner G�te und Gnade versichert hatte.

 

Da �berkam mich Friede, und meine Seele fand Ruhe. Und dann, o Wunder!, nahm ich wahr, da� sie bei mir war und zu mir - zu meiner Seele sprach. Es war nicht blo� ein Gef�hl, es war absolute Gewi�heit. Da ihre Gedanken so unmittelbar meiner Seele eingepr�gt wurden, erfa�te ich ihre Bedeutung klarer und tiefer, als wenn sie mir in h�rbarer Form mitgeteilt worden w�ren und mich durch meine leiblichen Ohren erreicht h�tten. Auf diese Weise konnte meine Frau, die jetzt ein Engel ist, mich an der gro�en Freude teilnehmen lassen, die ihr zuteil geworden war.

 

Diese Erfahrung hat sich oft wiederholt. Um aber die freudige und absolute Gewi�heit ihrer Gegenwart zu haben und ihre Gedanken zu empfangen, fand ich es immer n�tig, zuerst jenen Gem�tszustand zu erreichen, der einen veranla�t, ein Dankgebet an Gott zu richten. Das war nicht immer einfach. Schwelgen in Selbstmitleid, Verstimmung �ber wirkliche oder eingebildete �bel, fruchtlose Trauer oder irgendwelche �hnlichen Schw�chen verhinderten das. Daher versagte ich oft.

 

Ich bildete die Gewohnheit aus, diesem Umgang eine Stunde oder mehr zu widmen, bevor ich zu Bett ging. Ich bereitete mich darauf vor - oder versuchte es -, indem ich mir ins Ged�chtnis rief, wie viele Beweise von Gottes liebender G�te ich im Laufe des Tages empfangen hatte. Wenn ich mich dann erfolgreich von selbsts�chtigen und unharmonischen Gef�hlen befreit hatte, folgte das Dankgebet und die s��e Verbindung mit der Geliebten.

 

Mit der �bung vergr��erte sich meine Aufnahmef�higkeit f�r ihren erhebenden Einflu�. Nach einer kleinen Weile war ich imstande wahrzunehmen, da� andere Geister, die ich hier gekannt und geliebt hatte, bevor der Tod sie abrief, ebenfalls um mich waren. Oft war ich imstande, den einen - und zwar sehr klar - zu identifizieren, von dem die Gedanken kamen, die mir gerade eingefl��t wurden. Ich fand, da� die Unterscheidung zwischen meinen Gedanken und den von ihnen eingegebenen mir sehr dabei half, die letzteren in h�rbarer Form auszudr�cken oder auszuschreiben.

 

Ich hatte mich noch nicht lange dieses seligen Trostes bedient, als ich gewahr wurde, da� der Geist von jemandem, den ich auf Erden gekannt hatte, zu mir gekommen war, um mir beizustehen. Dieser Geist machte auf mich den Eindruck, da� er im Besitze gr��erer F�higkeiten war als die anderen Geister, die zu mir kamen. Die Gedanken, die von ihm kamen, wurden mir mit gr��erer Kraft und Direktheit eingegeben. Es waren immer die erhabensten, die ich empfangen und verstehen konnte. Ihr Zweck war, meine Kenntnis von Gott zu erweitern, mein Vertrauen in Ihn zu st�rken und mir ein besseres Verst�ndnis Seiner Liebe zu geben, als ich bis dahin erworben hatte.

 

Ich glaube, das Verm�gen der Geister, spirituelle Wahrheiten mitzuteilen, ist viel gr��er als das der begabtesten menschlichen Seelenlehrer. Diejenigen, die ich hatte predigen h�ren - und unter ihnen befanden sich manche ber�hmte Geistliche - hatten mir niemals solche Hilfe gegeben, �berhaupt angemessen die Liebe Gottes zu verstehen. Durch die Hilfe der Geister aber, und besonders des zuletzt Erw�hnten, war ich bis zu einem gewissen Grade imstande zu begreifen, was diese Liebe ist. Ich habe erfahren: Ebenso, wie man in einem Zimmer mit dicker, erstickender Luft Erleichterung finden kann, indem man die Fenster �ffnet und seine Lungen mit frischer Himmelsluft f�llt, kann jemand, der sich vergegenw�rtigt, was Gottes Liebe ist, seelische Erquickung finden, indem er sozusagen weit die Fenster seiner Seele �ffnet und diese Liebe einl��t."

 

 

20. Der verstorbene Ehemann sp�rt den Schmerz seiner Frau

 

Am 19. Mai und am 2. Juni 1998 rief mich eine Frau Z. voller Schmerz und voller Trauer telefonisch an und teilte mir mit, da� ihr geliebter Ehemann vor kurzem gestorben sei. Sie war tiefbetr�bt �ber den Verlust. Ich versuchte ihr in dem Gespr�ch etwas Trost zu vermitteln. Am 15. Juni berichtete sie mir dann in einem Brief, was sich nach dem Todesfall bei ihr ereignete hatte:

 

"Nachdem wir uns telefonisch unterhalten haben und Sie mir mit dem Gespr�ch wieder etwas mehr Kraft gaben, m�chte ich Ihnen erz�hlen, wie es war, als mein Mann mich besuchte. Ich warte jetzt auch immer auf ihn, aber er kommt nicht. Vielleicht kann er jetzt nicht kommen.

 

Mein geliebter Mann verstarb am 20. 3. 1998. Es war die Nacht vom Donnerstag zum Freitag 3.15 Uhr. Wir waren die ganze letzte Zeit zusammen. Ich schlief bei ihm im Krankenhaus. Wir waren wirklich gl�cklich, ganz gleich, wo wir waren, Hauptsache, wir waren zusammen. So verlief unser ganzes gemeinsames Leben. In jener Todesnacht starb auch ich mit ihm. Ich denke, da� das, was von mir noch hier ist, nur eine H�lle ist, die mechanisch alles tut, was sein mu�. Wie ich diese n�chsten Tage durchstand, wei� ich nicht. Ich schlief kaum und weinte ununterbrochen. In der Nacht des darauffolgenden Montags zum Dienstag wurde ich von meinem eigenen Rufen wach. Ich schrie "Lothar, Lothar" (so hie� mein Mann). Dar�ber war ich so erschrocken und wurde hellwach. Ich versuchte, mich wieder hinzulegen und zu schlafen.

 

Es war 4.10 Uhr morgens, als ich Schritte auf unserem Fu�boden h�rte. Es waren schwere Schritte, wie von einem sehr alten Mann, der langsam ging. Mir blieb fast das Herz vor Angst stehen, es k�nnte ein Einbrecher sein. Aber weit gefehlt. Vor mir an meinem Bett stand mein alles geliebter Mann als junger Mann. Er hatte ein so trauriges Gesicht, und die Tr�nen liefen ihm wie aus einem Wasserhahn langsam die Wangen herunter. Er bewegte seinen Mund nicht und redete trotzdem zu mir: "Schatz, ich bin so traurig und ungl�cklich, da, wo ich jetzt bin, weil du so traurig bist. Rutsch ein bi�chen, ich will mich zu dir legen, damit du schlafen kannst", sagte er und legte sich auf mich. Dann verschwand er, sich langsam in mir aufl�send. Ich konnte es nicht glauben. Ich hob die Bettdecke und suchte meinen Mann, aber er war nicht mehr sichtbar. Ich habe die ganze Zeit nur geweint und nur "o Schatz, o Schatz" gejammert. Dabei h�tte ich so viel zu reden gehabt. Ich schlief nach kurzer Zeit wieder ein und schlief durch bis morgens um 8.45 Uhr. Mein Mann wurde am 18. 3. 1998 49 Jahre alt und verstarb an Krebs.

 

Nach diesem Erlebnis kaufte ich mir das erste Buch von der Sterbe-�rztin K�bler-Ross und das erste Buch von Ihnen. Inzwischen habe ich alle Ihre B�cher gelesen und w�rde mich freuen, wenn ich einmal ein Seminar von Ihnen besuchen k�nnte.

 

Das zweite Mal, als mein Mann mich besuchte, lag zwei Wochen sp�ter. Ich wurde wach, weil mich jemand von hinten im Bett in den Arm nahm. Ich schrie um Hilfe und bi� die Gestalt in den Ellenbogen. Aber ich konnte durchbei�en. Da wu�te ich, da� es mein Mann war. Er blieb nur sehr kurz. Er streichelte mich und hielt mich im Arm und gab mir eine W�rme und Geborgenheit. Es war herrlich. Seltsam war, da� es seine Arme von heute waren, nicht die als junger Mann. Sein Gesicht sah ich nicht. Nur als er sagte: "Ich mu� jetzt gehen", sah ich seinen Nacken und R�cken. Es war mein geliebter Mann, wie er die letzten Tage hier bei uns war. Gesprochen hat er sonst nichts. Aber ich wei�, er ist da. Er lebt nur in einer anderen Dimension. Deshalb werde ich noch viel lernen m�ssen, um alles zu verstehen. Vielleicht sp�re ich ihn dann besser, wenn er einmal hier ist."

 

Am 30. 6. 1998 habe ich der Dame u. a. geantwortet:

 

"F�r Ihren langen Bericht vom 15. 8. 98 danke ich Ihnen vielmals. Ich kann Ihre gro�e Trauer und die Sehnsucht nach Ihrem abgeschiedenen Ehemann verstehen. Um so mehr freut es mich, da� Sie inzwischen einige trostreiche Begegnungen mit Ihrem Mann hatten. Vielleicht tragen diese dazu bei, Ihren Mann mit allen Ihren Segensw�nschen in Frieden seinen Weg in der jenseitigen Welt finden zu lassen. Bitten Sie im Gebet darum, da� ihn Gottes Helfer in die richtige Bahn f�hren.

 

Ich w�nsche Ihnen viel Trost f�r die kommende Zeit.

 

Mit herzlichen Gr��en!"

 

21. Ratschl�ge f�r Trauernde

 

Welche Folgerungen lassen sich aus den vorgetragenen Berichten ziehen, wenn man sie als Tatsachen und nicht als Erfindung ansieht? - Die menschliche Pers�nlichkeit besteht offenbar �ber den Tod hinaus weiter. F�r sie f�ngt mit Beendigung des irdischen Lebens ein neuer Lebensabschnitt an in einer anders aufgebauten und f�r uns jetzt nicht zug�nglichen Welt. Es beginnt eine neue Entwicklungsstufe, ein neuer Ausbildungsabschnitt. Der Hin�bergegangene wirft damit aber nicht sofort alle Empfindungen f�r sein bisheriges Leben und seine zur�ckgelassenen Verwandten ab. Er sp�rt in gewissem Ma�e ihre Gedanken, empfindet ihre Trauer und f�hlt sich, wenn diese �berm��ig ist, niedergedr�ckt und zur Erde zur�ckgezogen.

 

Wie sollen sich nun Trauernde beim Tode naher Angeh�riger verhalten?

 

Zur Beantwortung m�chte ich zun�chst einen Brief anf�hren, den mir eine Frau X. im Dezember 1991 zusandte. Sie schrieb:

 

"Sehr geehrter Herr Prof. Schiebeler,

 

ich wende mich heute in meiner �bergro�en Seelennot und Trauer an Sie und m�chte anfragen, ob es Ihnen m�glich ist, den Kontakt mit einem bestimmten Jenseitigen aufzunehmen.

 

Da diesen Jahres am 31. August mein Mann nach 2� j�hriger Krankheit an Bauchspeicheldr�senkrebs starb, ist meine Seelenverfassung nur noch Schwere, Trauer und Sehnsucht nach meinem Mann. Auch konnte ich bis zum heutigen Tage noch nicht einmal von meinem Mann tr�umen, obwohl meine Gedanken fr�hmorgens beim Aufstehen bis abends beim Zubettgehen nur bei ihm sind. Sie m�ssen wissen, da� ich mit meinem Mann 30 Jahre gl�cklich verheiratet war. Dazu m�chte ich erg�nzen, da� wir diese Jahre beruflich wie privat tagt�glich 24 Stunden, zusammen verbrachten. Somit k�nnen Sie sich wohl vorstellen, wie sich diese Trennung auf meinem K�rper sowie auf meine Seele auswirkt.

 

In meiner �bergro�en Not begann ich zu suchen, was nach dem irdischen Tod mit meinem geliebten Mann geschieht. So kaufte ich mir esoterische B�cher und Kassetten von Elisabeth K�bler-Ross, Dr. Moody und Emil Mattiesen 'Das pers�nliche �berleben des Todes'. Dann bestellte ich �ber den Silberschnur-Verlag in Neuwied Ihre drei B�cher, besonders 'Das Leben nach dem irdischen Tod' was f�r mich der Anla� war, �ber den Verlag Ihre Adresse zu erfahren. Denn ich wollte mich pers�nlich an Sie wenden mit meiner Bitte, ob Ihrerseits die M�glichkeit besteht, mit meinem verstorbenen Mann aus dem Jenseits durch Ihre Kommunikation mittels Medium Kontakt aufzunehmen.

 

Ich m�chte Sie ganz herzlich bitten, wenn es Ihnen m�glich ist, mein gro�es Anliegen zu erf�llen. Ich w�re beruhigter und k�nnte mein Schicksal leichter annehmen, wenn ich die Gewi�heit h�tte, da� es meinem Mann gut geht und er neben mir feinstofflich weiterlebt.

 

Ich erbitte h�flichst Ihre Antwort und verbleibe mit freundlichen Gr��en

 

Ihre Frau X."

 

 

Ich habe dieser Dame vier Tage sp�ter schriftlich geantwortet und bitte alle Leser dieser Schrift, die m�glicherweise vergleichbaren Kummer haben, diese Antwort ebenfalls auf sich selbst zu beziehen.

 

Sehr geehrte Frau X!

 

Den Empfang Ihres Schreibens vom 27. 12. 91 best�tige ich dankend. Ich f�hle mit Ihnen in Ihrer gro�en Not und Trauer und spreche Ihnen mein tiefes Beileid aus, doch mu� ich Ihnen leider sagen, da� ich keinerlei direkte Verbindung zu Ihrem verstorbenen Mann herstellen kann. Es ist unseren Kontrollgeistern unm�glich, jemanden, zu dem sie keinerlei Beziehungen haben, ausfindig zu machen und heranzuholen. Ich empfehle Ihnen auch, das nicht anderweitig zu versuchen, weil Sie nie wissen, ob Sie wirklich mit Ihrem Mann in Verbindung kommen.

 

Ich kann Ihnen aber auch ohne Medium und ohne Geistwesen sagen, da� es Ihrem Mann nicht gut geht. Ihre verzweifelte Seelenlage, wie sie in Ihrem Brief zum Ausdruck kommt, �bertr�gt sich auch auf ihn. Lesen Sie bitte in meinem Buch "Leben nach dem irdischen Tod" das Kapitel "Der Einflu� der Trauer auf Verstorbene" dreimal hintereinander, und �berlegen Sie, welche der Beispiele auch auf Sie zutreffen. Wenn Sie Ihrem Mann etwas Gutes antun wollen, dann geben Sie ihn innerlich frei. Bitten Sie Gott inst�ndig im Gebet, da� er Ihrem Mann Helfer schicken m�ge, die ihm den rechten Weg in der jenseitigen Welt weisen, die ihm sagen, da� er sich hier auf Erden nicht mehr gebunden f�hlen m�ge, und die ihn einer neuen Aufgabe entgegenf�hren. Sie k�nnen ihm nichts Schlimmeres antun, als wenn Sie w�nschen, da� er feinstofflich neben Ihnen weiterleben m�ge.

 

Der Tod ist eine gewollte Trennung, die man nicht versuchen sollte, r�ckg�ngig zu machen. Man soll den Verstorbenen nicht vergessen, man soll in Liebe an ihn denken, aber ihm f�r seinen weiteren Lebensweg alles Gute w�nschen und Gott bitten, da� er diesen Lebensweg gn�dig gestalten m�ge. Bitten Sie weiter darum, da� Gott Ihnen nach Ihrem eigenen Tod ein Wiedersehen erm�glichen m�ge, und schaffen Sie durch Ihre eigene irdische Lebensf�hrung die Voraussetzung daf�r. Aber lassen Sie jetzt Ihren Mann in Frieden ziehen.

 

Meine Frau l��t Ihnen noch einen Rat geben: R�umen Sie Ihr Schlafzimmer um, und entfernen Sie das Bett Ihres Mannes. Bringen Sie damit zum Ausdruck, da� f�r alle Beteiligten ein neuer Lebensabschnitt begonnen hat. Diese Rat entspringt dem Gespr�ch meiner Frau mit mehreren Witwen, die vor �hnlichen Problemen standen wie Sie.

 

Ich w�nsche Ihnen Ruhe, Geborgenheit und seelischen Frieden f�r das Neue Jahr und bleibe mit freundlichen Gr��en

 

Ihr W. Schiebeler.

 

 

Nachtragen m�chte ich noch, von allen Praktiken Abstand zu nehmen, durch die man gewollt mit dem Verstorbenen wieder in unmittelbare Verbindung treten m�chte, durch die man ihn mit Nachdruck herbeirufen will. Dadurch zieht man ihn wieder von seiner neuen Lebensaufgabe ab und behindert ihn in seinem Fortkommen.

 

 

22. Eine Mutter kann den verstorbenen Sohn nicht loslassen

 

Dazu ein Beispiel: Im Juli 1979 nahm ein Ehepaar N. Verbindung mit mir auf, das am 14. Mai jenes Jahres einen Sohn Norbert im Alter von 13 Jahren durch einen tragischen Unfall gegen�ber ihrem Wohnhaus verloren hatte. Die Mutter war untr�stlich dar�ber und hoffte durch mich, eine unmittelbare Verbindung zu diesem Kind zu bekommen. Die Eltern nahmen dann auch einige Male an Zusammenk�nften des eigenen medialen Kreises teil. Sie konnten dabei aber nicht unmittelbar mit ihrem Sohn sprechen, sondern wurden von den Kontrollgeistern auf das Gebet f�r ihn hingewiesen. Ich riet der Mutter unter Bezug auf die hier vorgetragenen Gr�nde auch dringend davon ab, nun anderswo eine Verbindung mit ihrem verstorbenen Kind zu suchen. Sie lie� sich dadurch aber nicht beeindrucken.

 

Da sie bei mir keinen Erfolg hatte, versuchte sie durch ein Tonbandger�t mit Hilfe des sogenannten Stimmenph�nomens Verbindung zu ihrem Sohn zu bekommen. Mehrmals t�glich rief sie in der Folgezeit ihren Sohn in seinem fr�heren Zimmer laut an und fragte ihn, wie es ihm gehe, was er gerade mache und ob er noch an sie denke. Sie hoffte dann, auf dem laufenden Tonbandger�t eine Antwort von ihm zu erhalten. Sie spielte mir nach einiger Zeit die aufgenommenen Ger�usche vor, die f�r mich zwar unverst�ndlich waren, die sie aber ganz konkret zu deuten wu�te. Ich habe dieser Mutter dann sehr ernsthaft ins Gewissen geredet und sie beschworen, doch davon abzulassen, st�ndig ihren Sohn anzurufen. Ich habe ihr vorgestellt, da� der unverhoffte Tod und das Einleben in einer anderen Welt f�r ihn doch sowieso schon schwer genug zu ertragen seien. Sie solle ihm das Eingew�hnen nicht noch zus�tzlich erschweren. Ich hielt ihr vor, was es wohl f�r Auswirkungen haben w�rde, wenn eine Mutter auf Erden ihr Kind, das gerade in die Schule gekommen sei, st�ndig w�hrend des Unterrichtes besuche, es frage, ob es ihm gut gehe und ob es nichts vermisse. Das k�nne doch die Ausbildung des Kindes nur erschweren und den Unterricht nur st�ren. So �hnlich sei es doch jetzt auch bei ihrem Kind.

 

Die Mutter hat sich meine Ermahnungen mit verschlossener Miene schweigend angeh�rt. Beeindrucken lie� sie sich dadurch aber nicht. Sie setzte ihre Tonbandversuche fort, trat einer entsprechenden Vereinigung bei, und hielt Vortr�ge �ber ihre Versuche.

 

Als ich die Eheleute N. am 26. August 1986 in ihrer Wohnung besuchte, unterhielten wir uns �ber allgemeine parapsychologische Themen und �ber paranormale Ereignisse, die sich im Anschlu� an den Tod ihres Sohnes ereignet hatten. Ich gewann bei dieser Begegnung den Eindruck, da� Frau N. inzwischen Abstand von dem tragischen Tod ihres Sohnes gewonnen hatte. Da� dies aber doch noch nicht der Fall war, merkte ich zwei Jahre sp�ter.

 

Der Kreis mit der medialen Frau A. und Herrn B., von dem ich in dem Buch "Leben nach dem irdischen Tod" (13), ganz besonders aber in dem Buch "Nachtodliche Schicksale" (14) berichtete, traf sich am 26. August 1988 im Hause einer Frau W. An dieser Zusammenkunft wollten neben Frau W. auch ihre medial veranlagte Tochter Frau G. und deren Ehemann teilnehmen. Als wir ausw�rtigen Teilnehmer (sieben Personen) am Abend des 26. August bei Frau W. eintrafen, war auch die eigentlich nicht eingeladene Frau N. anwesend. Sie hatte am Sp�tnachmittag Frau W. einen Besuch abgestattet, da ihr Mann, den sie begleitete, in der N�he beruflich zu tun hatte. Er wollte sie sp�ter wieder abholen. Da Frau N. nun einmal da war, lud Frau W. sie ein, an der etwas sp�ter (20.30 Uhr) beginnenden Sitzung teilzunehmen.

 

Nach einem Musikvorspiel, der Verlesung eines Abschnittes aus dem Neuen Testament und nach zwei Gebeten geschah zun�chst eine ganze Weile gar nichts. Dann meldete sich um 21.05 Uhr zuerst der Kontrollgeist Nepomuk durch den Mund des medialen Herrn B. Er begr��te die Anwesenden, gab Anweisungen f�r die Sitzordnung und forderte um 21.21 Uhr zum Bilden einer Kette auf. Die Teilnehmer sollten sich also die H�nde reichen, was sie f�r zehn Minuten auch durchf�hrten. Inzwischen war in Frau G. ein Geistwesen eingetreten. Es sagte klagend: "Nicht loslassen!" Daraufhin hielten die benachbart sitzenden Frau N. und Herr G. weiterhin die H�nde von Frau G. Ihr Kopf war auf die Seite gesunken, und sie begann laut und tief zu atmen.

 

 

Nepomuk meldete sich wieder durch Herrn B.:

 

Nepomuk : "Heute springt der Funke nicht �ber. Die Harmonie, die wir uns w�nschen, ist leider immer noch nicht da. Wir werden versuchen, daran zu arbeiten. Vielleicht ist es gut, wenn ihr uns zun�chst etwas fragt, damit wir ein wenig in Gang kommen. Ich wei� im Augenblick nicht, was ich euch sagen soll. Es ist so leer, es ist kalt."

 

Frau S. : "Wer ist das da dr�ben (sie meint den Geist in Frau G.), der da so jammert?"

 

Nepomuk : "Das ist f�r mich noch nicht zu erkennen."

 

Schiebeler : "K�nnt ihr ihn sehen?"

 

Frau S. : "Das ist doch jemand, der ungl�cklich ist."

 

Schiebeler : "Ist das ein Geistwesen von der anderen Seite?"

 

(Das unbekannte Geistwesen in Frau G. meldet sich weinerlich.)

 

??? : "O Mami, - Mami komm!"

 

Schiebeler : "Wen meinst du mit Mami? Bist du ein Kind?"

 

??? : "Komm hinter mich. Bitte komm, Mami!"

 

(Frau W. steht auf und tritt hinter ihre Tochter Frau G. und legt ihr die H�nde auf die Schultern.)

 

??? : "Nein, geh weg, weg! Die, die!"

 

(Er meint offensichtlich Frau N., die aufsteht und den Platz von Frau W. einnimmt.)

 

??? : "Die, ja, die, sch�n. Meine Mami!"

 

(Es ist jetzt klar, da� es sich um den 1979 verstorbenen Norbert N. handelt.)

 

Schiebeler : "Bist du denn noch hier auf Erden? Bist du noch nicht weiterweggegangen?"

 

Norbert : "Warum h�rst du mich denn nie?"

 

Schiebeler : "Norbert, hast du denn noch kein neues Zuhause gefunden?"

 

Norbert : "Ich bin immer da, immer da."

 

Schiebeler : "Warum bist du noch auf dieser Erde? Du geh�rst doch gar nicht mehr hierher."

 

Norbert : "Ich f�hle mich aber wohl hier."

 

Frau S. : "Aber die Mami h�rt dich doch gar nicht, und trotzdem f�hlst du dich wohl?"

 

Norbert : "Ich versuche es ja immer!"

 

Schiebeler : "Hast du noch niemand anderen in der jenseitigen Welt gesehen, seitdem du gestorben bist?"

 

Norbert : "Viele sind da, aber ich f�hle mich immer hier hingezogen. Ich m�chte doch noch hier sein, so gerne (schluchzend), aber es geht doch nicht. Es geht einfach nicht."

 

Schiebeler : "Willst du nicht doch versuchen, in der jenseitigen Welt Anschlu� zu finden?"

 

Norbert : "Ich habe ja viele. Es sind viele da, und es geht mir auch nicht schlecht (sehr weinerlich). Mir geht es gar nicht schlecht, (mit tr�nenerstickter Stimme) aber ich bleibe lieber hier."

 

Schiebeler : "Du hast aber doch ein neues Leben zu beginnen."

 

Norbert : "(Weinend) Ich wei�, ich wei� ja. Es ist gut dr�ben, es ist sch�n. Mir geht es nicht schlecht. Nein. Aber ich w�re so gerne hier, bei meiner Mami. - Was macht denn der Hund?"

 

Schiebeler : (zu Frau N) "Haben Sie noch einen Hund?"

 

Frau N. : "Dem geht es gut."

 

Norbert : "Ich sehe ihn ja, ich sehe ihn immer."

 

Frau N. : "Ist die Marilyn bei dir?" -

 

(Keine Antwort, nur Schluchzen.)

 

Schiebeler : "K�nnen wir dir irgendwie helfen, Norbert?"

 

Norbert : "Nein, so ist es gut jetzt, das ist schon gut. Jetzt ist alles so sch�n (weil ihm seine Mutter immer noch die H�nde auflegt). Halte mich fest, Mami, bitte, ganz fest. Aber wei�t du, die wehrt sich immer. (Damit meint er das Medium, das innerlich mit der Inbesitznahme nicht ganz einverstanden ist, und heute das Geschehen in dieser Form zum ersten Mal erlebt.) Die wehrt sich immer noch. - Jetzt ist es schon besser."

 

Schiebeler : "Wer wehrt sich?"

 

Norbert : "Die da, wo ich jetzt drin bin. Aber sie merkt, da� sie keine Angst haben mu�. Ich will doch niemand etwas B�ses antun. Ich will doch nur die Mami! - Wo ist der Papi? Der fehlt hier. Warum ist der jetzt nicht da? Jetzt habe ich einmal die Gelegenheit, und der treibt sich rum."

 

Frau S. : "Nein, der treibt sich doch nicht herum."

 

Schiebeler : "Norbert, wo du jetzt hier bei uns bist, m�chtest du nicht doch einmal dar�ber nachdenken, ob es nicht richtiger ist, dich in der jenseitigen Welt umzuschauen und dich dort jemandem anzuschlie�en?"

 

Norbert : "Mir geht es ja gut. Ich habe �berhaupt keinen Grund, mich zu beklagen. Ich nutze nur die Gelegenheit. K�nnt ihr denn das eigentlich nicht verstehen? Ich freue mich, hier zu sein."

 

Schiebeler : "Wenn du nur gelegentlich hierherkommst, ist es ja gut. Wir haben aber den Eindruck, da� du noch sehr stark an diese Erde gebunden bist."

 

Norbert : "Ach, ich freue mich doch nur, jetzt hier zu sein. Meine Mami ist jetzt ganz nahe. Und sonst mu� ich mich immer so anstrengen. Aber mir geht es ja gut. Mir geht es wirklich gut. Ihr braucht euch nicht um mich zu sorgen. Mir geht es wirklich gut. Ich habe alles da dr�ben, alles."

 

Frau S. : "Auch Freunde?"

 

Norbert : "Auch Freunde. Ich bin in einem rosa Haus und kann auch jederzeit rausgehen."

 

Frau S. : "Mit anderen zusammen?"

 

Norbert : "Mit allen, die ich lieb habe, mit allen, die ich mag."

 

Herr S : "Und deine Freunde, machen die das auch so, da� sie versuchen, auf der Erde noch irgendwie Kontakt zu bekommen?"

 

Norbert : "Wir m�gen Kontakt. Wir rufen euch ja immer. Aber die wenigsten wollen uns. Die h�ren ja nicht, die sind alle so in sich einge... " (Der Rest ist unverst�ndlich).

 

Schiebeler : "Sie k�nnen euch ja gar nicht h�ren. Das ist kein b�ser Wille. Sie k�nnen euch nicht h�ren.

 

Norbert : "Weil sie es nicht wollen."

 

Schiebeler : "Nein, weil sie es nicht k�nnen und nicht wissen."

 

Herr S. : "Das ist nur eine Ausnahme, wenn das geht."

 

Frau B. : "Es ist auch eine Ausnahme, da� du bei uns sein kannst. Aber vielleicht bist du hier, damit wir dir helfen k�nnen. Wir k�nnen dir aber nur helfen, wenn du es auch m�chtest."

 

Norbert : "Ihr braucht mir nicht zu helfen. Mir geht es ja gut. Mir geht es doch soo gut, aber ...."

 

Frau B. : "Du hast eben gesagt, jetzt sei dir warm. Ist dir sonst nicht warm?"

 

Norbert : "Anders, anders, ganz anders. Ich sp�re W�rme, ich sp�re menschliche W�rme. Das ist anders, (schluchzend) das ist ganz anders. - Was ist denn da? - Wo ist der Papi?"

 

Frau N. : "Der kommt bald."

 

Norbert : "Warum ist er jetzt nicht da?"

 

Schiebeler : "Er hat in Ravensburg zu tun. Wei�t du, er ist doch beruflich t�tig."

 

Norbert : "Nun ja, ich wei� ja."

 

Frau N. : "Ist die Marilyn bei dir?"

 

Norbert : "Die ist auch da. Ja, sie ist da. Sie steht neben mir. Sie steht da, die Ohren ganz streng und guckt. Sie steht da, neben mir."

 

(Norbert macht Anstalten, das Medium Frau G. zu verlassen und wegzugehen. Da meldet sich durch den Mund von Frau A. das andere Kontrollgeistwesen Stanislaus.)

 

Stanislaus : "La�t ihn noch nicht gehen. Sagt ihm, da� er nicht unbedingt Verbindung nur mit seiner Mutter suchen soll, da� er sich auch dr�ben Hilfe holen kann."

 

Schiebeler : "Norbert, hast du das verstanden, was gerade gesagt wurde?"

 

Frau S. : "Du sollst noch hierbleiben, nicht fortgehen!"

 

Norbert : "Die Kraft ist so schwach."

 

Schiebeler : "Wir wollen noch mit dir reden und dir das klarmachen, was wir auch schon vorhin sagten, da� du versuchen sollst, in der jenseitigen Welt Anschlu� zu finden und dich nicht an die Erde gebunden zu f�hlen."

 

Stanislaus : "Es ist schon jemand da f�r ihn, der ihm wirklich sehr viel helfen kann und auch die gleiche Liebe geben kann wie seine Mutter. Sie braucht sich um nichts zu sorgen."

 

Norbert : (Sehr �rgerlich) "Ach, ihr versteht doch gar nichts, ihr versteht �berhaupt nichts."

 

Schiebeler : "Wir verstehen vielleicht mehr als du denkst."

 

Norbert : "Mir geht es doch so gut da dr�ben. Ich brauche doch niemanden. Ich habe alles."

 

Frau B. : "Norbert, wenn es dir so gut ginge, brauchtest du doch nicht ewig deine Mutter zu rufen."

 

Norbert : "Ich nutze die Gelegenheit. Ich liebe meine Mami, und ich freue mich, da� ich jetzt endlich einmal durchkommen kann. Aber mir geht es doch gut, mir geht es soo gut."

 

Frau B. : "Norbert, du kannst doch sagen: 'Mami, mir geht es gut, vielen Dank f�r alles, was du mir je gegeben hast!' Aber jetzt lebst du dr�ben in einer anderen Welt. Doch die ist nicht mehr die irdische Welt, und du hast auch nicht mehr deine irdische Mutter. Du bist dr�ben, und dort hast du ganz andere Aufgaben, n�mlich anderen zu helfen. Aber du kannst nicht mehr hierher zu uns zur�ck. Es ist wirklich selten und einmalig, da� du mit uns noch sprechen kannst."

 

Norbert : "Ich wei� das."

 

Herr S. : "Du sollst dr�ben auch nicht ewig nur ein Kind bleiben, sondern dich wirklich neuen Aufgaben widmen."

 

Norbert : "Mir steht nichts im Wege, gar nichts."

 

Stanislaus : "Er hat immer noch nicht verstanden, da� jemand auf ihn wartet."

 

Frau S. : "Hast du das geh�rt, es wartet jemand auf dich in der jenseitigen Welt!"

 

Norbert : "Nat�rlich, die sind doch alle da."

 

Schiebeler : "Du hast noch nicht die Richtige gesehen. Das ist eine Frau, nach der du ausschauen mu�t."

 

Frau S. : "Vielleicht ist sie wie deine Mutter."

 

Schiebeler : "Sie wird dich weiterf�hren, dich von der Erde l�sen."

 

Stanislaus : "Er kennt sie noch nicht. Er wird sie erst kennenlernen. Sie ist aber jetzt auch schon bei ihm." (Allerdings f�r ihn unsichtbar)

 

Frau B. : "Norbert, hast du das geh�rt, eine ganz andere Person, die du noch gar nicht gesehen hast. Die hilft dir und gibt dir W�rme."

 

Norbert : "Ich kann mir selber helfen."

 

Schiebeler : "Wir haben nicht den Eindruck, da� das der Fall ist."

 

Norbert : "Ich komme gut durch, da dr�ben."

Frau S. : "Aber du bist nicht gl�cklich."

 

Norbert : (Mit Nachdruck) "Doch!!"

 

Frau B. : "Dann brauchtest du doch nicht zu weinen."

 

Norbert : "Ich weine doch gar nicht. Es ist nur der Kampf. Es ist doch nur ein Kampf. Die, die, die wehrt sich noch." (Damit meint er wieder das Medium).

 

Frau S. : "Und die merkt, wie elend es dir ist."

 

Norbert : "Nein, mir ist nicht elend. Mir ist gar nicht elend. Nein. Aber der ist gar nicht gut."

 

Stanislaus : "K�nnt ihr vielleicht die Mutter (Frau N.) bitten, da� sie f�r einen Augenblick weggeht."

 

Norbert : (Protestierend) "Nein, nein, meine Mami bleibt hier! Ich gehe auch gleich wieder."

 

Frau B. : "Norbert, haben deine Mutter oder dein Vater, als du bei uns auf der Erde warst, dir erz�hlt, da� es einen Schutzgeist, einen Schutzengel gibt, da� jedes Kind, jeder Mensch einen Schutzgeist hat, der ihm beisteht?"

 

Norbert : "Den habe ich. Versteht ihr denn nicht, mir geht es doch gut. Ich wei� doch, da� es mir gut geht. Aber meine Mami ist doch diejenige ..." (Er bricht ab).

 

Frau B. : "Aber sie ist nicht dein Schutzengel."

 

Norbert : "Aber meine Mami leidet, und sie soll nicht leiden."

 

Frau B. : "Die leidet aber nur, weil du jetzt noch so an ihr h�ngst."

 

Norbert : "Nein, meine Mami leidet, weil sie mich einfach nicht loslassen kann. Sie hat mich lieb, sie liebt mich so!"

 

Frau S. : "Ja, und beide leiden daran, da� sie einander nicht loslassen k�nnen."

 

Norbert : "Ich kann sie doch nicht loslassen, solange sie mich nicht gehen l��t. Ich kann nicht!"

 

Stanislaus : "Geh zu dieser anderen Frau. Sie wartet auf dich, sehr dringend, schon lange! H�rst du das?"

 

Norbert : "Dies ist meine Mami. Ich hab sie doch so lieb."

 

Frau S. : "Aber sie mu� dich trotzdem loslassen k�nnen und du sie auch. Ihr werdet sonst beide ungl�cklich."

 

Frau B. : "Das ist eine irdische Liebe; aber du brauchst jetzt eine Liebe f�r dr�ben, f�r die jenseitige Welt, wo du jetzt lebst. Das ist eine ganz andere Liebe."

 

Norbert : "Ich will doch nur sagen, da� es mir gut geht, wenn meine Mami das versteht."

 

Frau S. : "Aber du brauchst auch da dr�ben eine Mami. Und die ist ja schon da, die wartet. Aber sie kann nicht an dich heran, solange du noch an deiner irdischen Mami so furchtbar h�ngst. Da hat sie keine Chance bei dir. Du brauchst sie aber."

 

Norbert : "Ich kann euch nur sagen, betet f�r meine liebe Mami."

 

Frau B. : "Aber auch deine Mutter mu� dich loslassen. Auch sie mu� dich gehen lassen."

 

Norbert : "Sie soll ganz beruhigt sein, mir geht es gut, mir geht es wirklich gut. Mir geht es viel besser als ihr, viel besser."

 

Frau B. : "Norbert, du betest auch?"

 

Norbert : "Ja."

 

Frau B. : "Kannst du Gott darum bitten, da du diese Frau erkennst, die dir helfen soll?"

 

Norbert : "Ich komme ganz gut durch. Mir geht es gut."

 

Frau S. : "M�chtest du niemanden, der dich umsorgt, dich wirklich umsorgt wie fr�her?"

 

Norbert : "Es sind ja so viele da!"

 

Frau S. : "Aber die umsorgen dich doch nicht!"

 

Norbert : "Wen soll ich mir denn suchen? Ich kann mir doch nicht eine zweite Mami suchen."

 

Herr S. : "Du mu�t verstehen, da� es bei dir dort in dem jenseitigen Leben eine Entwicklung geben mu�. Und die fand bei dir bislang nicht statt."

 

Norbert : "(Mit Nachdruck) Ich brauche keine zweite Mami!"

 

Herr S. : "Das ist vielleicht nicht richtig ausgedr�ckt, aber du brauchst jemand, der dich anleiten kann, der dir die Entwicklung vermitteln kann."

 

Norbert : "Ich habe viele, die mir gut sind, und viele, die sich auch m�hen, viele, die um mich herum sind, ganz viele. Aber eine zweite Mami - nein! (Schreiend) Nein! Nein! Ich will nicht!"

 

Frau B. : "Norbert, auf Erden war deine Mutter f�r dich da, damit sie dich an die Hand nahm und dich leitete, die ersten Schritte mit dir machte und mit dir zur Schule ging. Aber das Leben auf der Erde ist jetzt f�r dich zu Ende. Jetzt kommt eine, die dich auch an die Hand nimmt und in das Leben geleitet, was du jetzt f�hrst, dr�ben bei dir. Das kann deine Mutter jetzt nicht mehr."

 

Norbert : "Ihr seid alle immer so klug. Ihr habt �berhaupt keine Ahnung, gar keine Ahnung."

 

Schiebeler : "Vielleicht mehr Ahnung, als du glaubst. Du bist doch hierhergef�hrt und hierhergelassen worden, damit du das heute abend einmal erf�hrst, was wir dir sagen."

 

Norbert : "Ich wurde ja auch gerufen, richtig gerufen, hingezogen."

 

Schiebeler : "Und zwar deswegen, damit wir dir das heute abend erz�hlen, damit du erkennst, da� du dich von dieser Erde l�sen mu�t, und da� du deinen Weg in der jenseitigen Welt suchen mu�t. Deswegen bist du hierhergef�hrt."

 

Norbert : "Wie oft mu� ich euch denn sagen, da� es mir gut geht dr�ben. Mir geht es gut!"

 

Herr S. : "Du kannst es gar nicht ermessen, wie es dir gehen sollte."

 

Frau B. : "Norbert, wenn es dir gut ginge, w�rdest du nicht deine Mutter rufen."

 

Norbert : "Ihr kapiert das einfach nicht. Ich bin zu fr�h hier weg, ich bin viel zu fr�h hier weggegangen. Aber mir geht es ja gut, und ich werde damit fertig. Aber es ist einfach schwer."

 

Frau B. : "Damit du damit fertig werden wirst, ist diese Frau f�r dich da. Bitte doch darum, da� du sie siehst."

 

Norbert : "Ich will keine Frau. Es sind viele da, ganz viele, aber keine spezielle. Was wollt ihr mir denn immer erz�hlen?"

 

Herr S. : "Das w�re dieser besondere Schutzgeist, der dir bei deiner Entwicklung dort helfen kann"

 

Stanislaus : "Du sollst dich heute von deiner Mutter verabschieden."

Norbert : "Ja, ja, ja. (�rgerlich) Ja!"

 

Schiebeler : "Frau N., vielleicht sagen Sie auch etwas dazu. Sie sind jetzt gefordert. Sie m�ssen sich dazu �u�ern."

 

Frau N. : "Norbert, geh deinen Weg. Mutti l��t dich ja los."

 

Norbert : "(Schluchzend) Du sagst das immer, aber das willst du nicht. Du willst mich nicht loslassen. Das willst du doch gar nicht!" (Er weint laut auf)

 

Frau B. : "Wir werden auch f�r deine Mutter beten. H�rst du, Norbert? Damit deine Mutter die Kraft bekommt, dich loszulassen."

 

Norbert : "(Weinend) Die will mich nicht loslassen."

 

Frau W. : "Norbert, deine Mutter wird es mit unserer Hilfe lernen, dich loszulassen. Wir werden ihr helfen."

 

Norbert : "Vielleicht habe ich es dann leichter. Das kann schon sein, das kann wirklich sein."

 

Herr S. : "Sie wei� ja jetzt, da� es dir eigentlich nicht schlecht geht, da� es dir nur noch besser gehen k�nnte. Dann kann sie doch beruhigt sein."

 

Norbert : "Ja, ja, Mami, mir geht es so gut, Ich habe alle um mich herum, und ich bekomme auch alles mit, was ihr macht. Aber ich schaue gerne zu, wei�t du."

 

Frau N. : "Ich la� dich schon los. Norbert, geh du deinen Weg, wie es am besten ist."

 

Norbert : "Ich werde immer bei dir sein. Und wenn du mal soweit bist, dann hole ich dich. Ich hole dich dann ab. Ich bin da, wenn du mal soweit bist. Ich werde dich nie vergessen, Mami."

 

Frau S. : "Aber du mu�t noch lernen bis dahin, damit du deiner Mutter dann auch helfen kannst."

 

Norbert : "Ja, das werde ich auch. Ich werde es euch versprechen."

 

Es folgt ein l�ngeres Gebet f�r Norbert N. und seine Mutter, das er mit Schluchzen begleitet:

 

"Herrgott, himmlischer Vater, wir bitten Dich um Deine Hilfe und Deinen Beistand f�r diese arme Seele hier, f�r den jungen Norbert, der vor einigen Jahren durch einen Unfall ums Leben gekommen ist, der in der jenseitigen Welt noch an seine irdische Mutter gebunden ist. Wir bitten Dich, o Herr, lehre ihn erkennen, da� der Weg zu Dir f�hrt und da� er nicht auf dieser Erde zur�ckbleiben soll. �ffne ihm die Augen, damit er den Schutzgeist erkennt, der f�r ihn bestimmt ist, damit er neuen Aufgaben entgegengef�hrt werden kann. Wir bitten Dich, o Herr, lehre diesen Jungen erkennen, da� er in der jenseitigen Welt Aufgaben hat, da� er nicht immer zur�ckbleiben, sondern sich entwickeln soll, Dir entgegen, damit er sp�ter auch bereit ist, seine Eltern zu empfangen, wenn sie einmal von dieser Erde scheiden. Hab ihn lieb und hilf ihm und seiner Mutter, damit auch sie erkennt, da� sie ihren Jungen mit Gebeten in der jenseitigen Welt begleiten soll, da� sie ihm helfen kann, wenn sie f�r ihn bittet, damit er seinen Weg in der jenseitigen Welt findet. Doch nicht unser Wille, sondern Dein Wille geschehe. - Amen."

 

Schiebeler : "Nun w�nschen wir dir, Norbert, alles Gute. �ffne deine Augen und finde deinen Weg in der jenseitigen Welt. - Gott zum Gru�!

 

Stanislaus : "Ich m�chte euch noch mitteilen, da� ein anderer Kontrollgeist, der sich hier auch schon einmal gezeigt hat, das alles heute zustande gebracht und uns so zusammengef�hrt hat. Wir mu�ten deswegen auch erst eingewiesen und darauf vorbereitet werden. Es war sehr schwierig f�r uns alle, und es k�nnte sein, da� wir vielleicht (in dieser Angelegenheit) noch einmal zusammenkommen m�ssen. Vielleicht auch nicht. Das wird sich zeigen. Wir sollten f�r beide beten, da� jeder seinen Weg findet bei uns im Jenseits. Wir hoffen, da� Norbert auch diese Frau erkennt, die ihn schon sehr liebevoll die ganze Zeit begleitet, die er aber nicht wahrnehmen konnte. Sie versucht es schon sehr lange, aber er war immer noch zu sehr an diese Erde gebunden und wollte jede Gelegenheit wahrnehmen, seine Mutter zu rufen. Wir k�nnen nur die Mutter bitten, da� sie sich auch allm�hlich von ihm l�st. Das hei�t ja nicht, da� ihr Menschen die Verstorbenen vergessen m��t. Sie soll es nur zulassen, da� er seinen Weg weitergeht, den er wirklich nur bei uns finden kann. Er wird sich bestimmt wieder melden, nur unter anderen Bedingungen, die dann weniger traurig sein werden, wenn er seine Freiheit bekommt.

 

Wir w�nschen euch alles Gute. Vielleicht kann ich noch sagen, da� dieser Kontrollgeist sehr stark ist und bestimmt auch irgendwann hier in diesem Kreis die F�hrung �bernehmen wird.

 

Gott sch�tze und beh�te euch.

 

Gott zum Gru�!

 

Stanislaus."

 

 

23. Folgerungen f�r Hinterbliebene

 

Welche Folgerungen kann man aus diesen Geschehnissen ziehen?

 

Eine starke Mutter-Kind-Bindung �ber den irdischen Tod hinaus verhinderte f�r viele Jahre die geistige Fortentwicklung des verstorbenen Sohnes.

 

Man bedenke, da� der von unserer Erde abgeschiedene Norbert 1988 nach unseren irdischen Ma�st�ben bereits 22 Jahre alt gewesen w�re. Seine �u�erungen an jenem Abend aber deuten auf den Stand eines Dreizehnj�hrigen, wie er es bei seinem Tod war.

 

Diese verh�ngnisvolle Bindung erregte offensichtlich auch in der jenseitigen Welt Mitgef�hl, so da� h�here Instanzen die eindrucksvolle Zusammenkunft am 26. August 1988 in die Wege leiteten. Wir Menschen h�tten ein solch seltsames Zusammenspiel normalerweise als "Zufall" angesehen.

 

Nat�rlich kann nicht nur eine starke Mutter-Kind-Bindung den Verstorbenen an seinem weiteren Fortkommen in der jenseitigen Welt (wie auch auf dieser Erde) hindern, sondern jede andere �bertriebe starke Bindung im Sinne einer Fesselung in gleicher Weise.

 

Wenn Sie daher einmal in die Lage kommen sollten, einen geliebten Menschen durch den Tod zu verlieren, handeln Sie bitte anders, als es in diesem Kapitel beschrieben wurde.

 

Denken Sie nicht so sehr an sich selbst und Ihren eigenen Schmerz, sondern in erster Linie an das weitere Wohlergehen des Verstorbenen und seine Empfindungen.

 

Senden Sie ihm alle Gedanken der Liebe und Zuneigung, beten Sie f�r sein Fortkommen, und gestalten Sie Ihr irdisches Leben so, da� Sie darauf hoffen d�rfen, den Verstorbenen nach Ihrem eigenen Tod einmal wiedersehen zu k�nnen.

 

 

24. Das hilfreiche Wirken einer �rztin

 

Durch einen Brief von einer deutschen �rztin erfuhr ich, da� sie Sterbenden und Trauernden hilfreich beisteht und letztere anregt, ihre verstorbenen Angeh�rigen in Frieden ziehen zu lassen. Sie schrieb mir am 28.8.1996:

 

"Sehr geehrter Herr Professor Schiebeler!

 

Mit gro�em Interesse las ich Ihren Artikel 'Der Einflu� der Trauer auf Verstorbene'. ("Die Andere Realit�t", Nr. 4) Als christliche Spiritualisten haben mein verstorbener Mann und ich in unseren beiden Praxen uns immer darum bem�ht, Sterbenden auch spirituell beizustehen und dann die Hinterbliebenen darin zu unterst�tzen, die Vorausgegangenen in Liebe und Dankbarkeit gehen zu lassen. Wie haben dadurch ganz sicher so manch einem Vorausgegangenen den Abl�sungsproze� von der �bertriebenen Trauer der Hinterbliebenen erleichtern k�nnen. Wir haben mit Trauernden viele Gespr�che gef�hrt und sie an ihre Verpflichtung erinnert, den Verstorbenen in eine bessere Jenseitswelt freizugeben. Schlie�lich waren sie ja auch im irdischen Leben stets besorgt um das Wohlbefinden des Partners gewesen. Aber das freiwillige Loslassen eines geliebten oder auch weniger geliebten Menschen f�llt oftmals aus vielerlei Gr�nden sehr schwer.

 

Vor zehn Jahren wurde bei meinem Mann ein Pancreas-Carcinom diagnostiziert. F�r uns �rzte war damit klar, welche schwere Zeit vor uns liegen w�rde. Wir sch�pften die Kraft aus unserem Glauben und lernten zu erkennen, wieviel geistige Hilfe uns zuflo�, nachdem wir aus tiefster �berzeugung beten konnten 'Dein Wille geschehe!'

 

Wir haben in dieser schweren Zeit viel innere Bereicherung erfahren, und ich bin dankbar daf�r, da� ich meinen Mann zu Hause zuende pflegen konnte. Ich hatte in den letzten vier Wochen die eigene Praxis geschlossen, so da� ich meinen Mann ungest�rt bis zur Schwelle der 'gro�en Reise' begleiten konnte. Mein Mann war innerlich bereit zu gehen, sein irdisches Leben loszulassen, um wieder in die geistige Welt zur�ckzukehren. Und er war sicher, da� ich ihn in Liebe begleiten, ihn aber nicht zur�ckhalten w�rde. Es ist ein letzter Liebesdienst f�r einen geliebten Menschen, ihn f�r seine geistige Weiterentwicklung loszulassen.

 

Ich bin sicher, da� meine geistige Begleitung meinem Mann geholfen hat, sich noch leichter 'dr�ben' zurechtzufinden. Daf�r bin ich Gott sehr dankbar, da� ich mein Versprechen halten konnte, ihn innerlich f�r seinen Aufstieg loszulassen. In meiner Seele kehrte sehr schnell Harmonie und Frieden ein.

 

Ich habe nichts in meiner Wohnung ver�ndert, schlafe im Bett meines verstorbenen Mannes und habe auch die bew�hrte Ordnung in seinem Schreibtisch beibehalten. Und wenn ich mal ein technisches Problem in meinem Haus habe, bin ich mir sicher, da� der richtige Impuls von 'dr�ben' kommt, wie man es am leichtesten machen k�nnte.

 

Die geistige Wesenheit, mit der ich das Gl�ck hatte, 34 Jahre in dieser Inkarnation verbunden zu sein, ist in meinem Haus ein lieber, willkommener Gast, der niemals gen�tigt wird und der frei wirken kann - oder auch nicht. Soviel Respekt, wie wir in den sog. Lebzeiten f�r die Eigenst�ndigkeit des anderen hatten, soviel Respekt haben wir auch jetzt f�reinander. Auch jetzt, aus meinem Ruhestand heraus, versuche ich den Hinterbliebenen, z. B. alten Patientinnen, zu helfen, verantwortungsbewu�t loszulassen, was uns von Gott nur als Leihgabe anvertraut worden ist. Und da ich das Schicksal selber durchgemacht habe, glaubt man mir auch. Somit kann ich auch gewisse Hilfe leisten, damit die Verstorbenen endlich losgelassen werden.

 

Leider haben wir modernen Menschen nur noch sehr selten eine echte Sterbekultur. Der Tod wird verdr�ngt, m�glichst technisiert in der Klinik. Aber all die Untr�stlichen und die Verdr�nger wollen f�r sich oftmals nicht wahrhaben, da� sie selber fr�her oder sp�ter die materielle H�lle ablegen werden und dann ganz sicher nicht begeistert sind, wenn sie selber festgehalten werden. Hoffen wir also auf ein langsames Umdenken. F�r Ihre segensreiche T�tigkeit w�nsche ich Ihnen alles Gute.

 

Mit herzlichen Gr��en

 

Ihre Dr. K. R."

 

Still ist meine Seele

 

Elisabeth Cl�ver,

1842 - 1884

 

Still ist meine Seele,

still zu Gott dem Herrn,

seinem Rat befehle

ich ja alles gern.

Wie mein Gott mich f�hret,

bin ich wohlgemut,

der die Welt regieret,

machet alles gut.

 

Soll ich l�nger leiden

hier in dieser Welt -

will mich gern bescheiden

wie es Gott gef�llt.

Scheint auch oftmals tr�be,

dornig unser Pfad -

Gott ist ja die Liebe,

segnet fr�h und spat.

 

Darum Ihm vertrauen

will ich immerfort,

Seine Sorge schauen

wir an jedem Ort.

Wie die Blumen bl�hen

nach des Winters Schnee,

kann auch bald entfliehen

unsers Lebens Weh.

 

Drang dir auch die Wunde

in das Herz hinein -

still! die rechte Stunde

kennet Gott allein.

Still ist meine Seele,

still zu Gott dem Herrn,

seinem Rat befehle

alles ich so gern.

 

25. Literaturangaben

bitte weiterlesen

( weiter unten noch ein Abschnitt aus den Apokryphen )

 

(1) B. Cyriax: "Wie ich ein Spiritualist geworden bin", Verlag Oswald Mutze, Leipzig 1893

 

(2) M. Gallo: "Der Schwarze Freitag der SA", Verlag Fritz Molden, Wien 1972

 

(3) J. Greber: "Der Verkehr mit der Geisterwelt Gottes, seine Gesetze und sein Zweck", Johannes Greber Memorial Foundation, Teaneck, U.S.A., 10. Aufl. 1987, beziehbar durch Oskar Bareuther, Blumenstr. 67, D 73033 G�ppingen

 

(4) A. Kardec: "Der Himmel und die H�lle oder die g�ttliche Gerechtigkeit", Verlag Karl Siegismund, Berlin 1890

 

(5) R. Lees: "Reise in die Unsterblichkeit", 2 B�nde, Drei Eichen-Verlag, M�nchen, 3. Aufl. 1964

 

(6) E. Mattiesen: "Das pers�nliche �berleben des Todes", 3 B�nde, Verlag Walter de Gruyter, Berlin 1936-39, Neuaufl. 1962 u.1987

 

(7) R. Moody: "Leben nach dem Tod", Rowohlt Verlag, Reinbeck 1977

 

(8) M. Morse u. P. Perry: "Zum Licht, Was wir von Kindern lernen k�nnen, die dem Tod nahe waren", Goldmann Verlag, Frankfurt/M 1994

 

(9) W. Ohr u. G. Cooke: "White Eagle", Parapsychika, H 2/3, 1982, S. 12

 

(10) W. Schiebeler: "Der Tod, die Br�cke zu neuem Leben", Verlag "Die Silberschnur", Melsbach/Neuwied 1988 und WerSch Verlag, Ravensburg 1998

 

(11) W. Schiebeler: "Zeugnis f�r die jenseitige Welt, eine Darstellung der Erfahrungsbeweise", Verlag "Die Silberschnur", Melsbach/Neuwied 1989

 

(12) W. Schiebeler: "Die Verbindung mit dem Jenseits, M�glichkeiten, Grenzen und Gefahren", Aspekte der Paranormologie, S. 485 - 532, Resch Verlag, Innsbruck 1992

 

(13) W. Schiebeler: "Leben nach dem irdischen Tod, die Erfahrungen von Verstorbenen", Verlag "Die Silberschnur", Melsbach/Neuwied 1989

 

(14) W. Schiebeler: "Nachtodliche Schicksale", WerSch Verlag, Ravensburg 1993

 

(15) M. Schrimpf: "Eppur si muove. Eine Sammlung neuester authentischer Beweise des Weiterlebens nach dem Tode", Verlag Oswald Mutze, Leipzig 1912

 

(16) R. Sekanek: "Mutter Silbert", Otto Reichl Verlag, Remagen 1959

 

(17) J. Snell: "The Ministry of Angels Here and Beyond", London 1918, in der deutschen �bersetzung von Werner Frangen, Karlsruhe, Marie-Alexandra-Str. 45, 1996

 

(18) E. Stead: "Die blaue Insel. Mit der Titanic in die Ewigkeit", G. E. Schroeder-Verlag, Garmisch-Partenkirchen 1961 u. weitere Aufl., z. Zt. Samsara Verlag, F�ssen/Allg�u, 7. Aufl. o. J.

 

(19) Gerda Walther: "Zum anderen Ufer", Otto Reichl Verlag, Remagen 1960

 

(20) Geistige Welt, Nr. 33/34, 1965, S. 263, Arthur Brunner Verlag, Z�rich

 

Das Buch der Weisheit

in den Apokryphen des Alten Testamentes

 

Kapitel 3, Verse 1 - 11

 

Die Seelen der Gerechten aber sind in Gottes Hand, und keine Qual ber�hrt sie; sie scheinen tot zu sein nach der Meinung der Unverst�ndigen, ihr Dahingang wird als ein Ungl�ck angesehen und ihre Trennung von uns als eine Vernichtung; sie sind aber im Frieden. Denn wenn sie auch nach der Ansicht der Menschen gestraft wurden, so war doch ihre Hoffnung ganz vom Unsterblichkeitsglauben erf�llt; und nachdem sie eine kurze Leidenszeit �berstanden haben, werden sie mit hohem Gl�ck gesegnet werden, denn Gott hat sie nur gepr�ft und sie seiner w�rdig erfunden.

 

Wie Gold im Schmelzofen hat er sie erprobt und wie die Gabe eines Ganzopfers sie angenommen. So werden sie dann zur Zeit ihrer Gnadenheimsuchung hell gl�nzen und wie Funken durch d�rres Schilfrohr fahren; sie werden die Heiden richten und �ber V�lker herrschen, und der Herr wird ihr K�nig sein ewiglich.

 

Die auf ihn vertraut haben, werden die Wahrheit erkennen, und die treu gewesen sind, werden in Liebe bei ihm verbleiben; denn Gnade und Erbarmen wird seinen Frommen zuteil und Schutz seinen Auserw�hlten.

 

Die Gottlosen aber werden ihrer Denkweise gem�� Strafe erleiden, sie, die den Gerechten verachtet haben und von dem Herrn abgefallen sind; denn wer Weisheit und Zucht mi�achtet, ist elend; die Hoffnung solcher Menschen ist eitel, ihr Bem�hen erfolglos und ihr ganzes Tun nutzlos.

 

 

 

 

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